Geburtshilfe Frauenheilkd 2015; 75 - A26
DOI: 10.1055/s-0035-1548626

Postoperative Ergebnisse beim Ovarialkarzinom – Resultate des AGO Quality Assurance Programms

A Wagener 1, C Marth 2, W Oberaigner 2, W Dirschlmayer 3, L Hefler 4, A Obermair 5, C Peters-Engel 6
  • 1Universitätsklinik Innsbruck Frauenheilkunde, Anichstrasse 35, 6020 Innsbruck
  • 2Institut für klin. Epidemiologie, TILAK Innsbruck, Österreich
  • 3Abteilung für Geburtshilfe und Gynäkologie, Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern Ried, Österreich
  • 4Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe, Barmherzige Schwestern Linz, Österreich
  • 5Queensland Centre for Gynaecological Cancer Research, Brisbane, Australia
  • 6Abteilung für Geburtshilfe und Gynäkologie Hietzing, Wien, Österreich

Hintergrund und Ziele: 1998 initiierte die AGO eine prospektive Qualitätsstudie (Quality Assurance Program) für Patienten mit Ovarialkarzinom. Das Ziel dieser Studie war es die Prognosefaktoren bezüglich Überleben zu beurteilen, dies vor allem unter Beachtung der Operationsergebnisse.

Methode: Es wurden alle gynäkologischen Departements in Österreich eingeladen, an dieser Qualitätsstudie teilzunehmen. Sie erhielten einen Fragebogen, welcher Geburtsdatum, Histologie, Erstdiagnosedatum, Stage, Informationen zur Ersttherapie enthielt. Es wurde keine Beschreibung von Komorbidität verlangt. Der Lebensstatus der Patienten wurde durch die Statistik Austria mit einem offiziellen Mortalitäts Datenset beurteilt. Eingeschlossen wurden die behandelten Patienten zwischen 1. Januar 2000 und 31. Dezember 2012.

Ergebnisse: Es wurden insgesamt 3299 Patienten Daten ausgewertet. Dies entspricht ungefähr 40% aller behandelten Patientinnen in Österreich in dieser Zeit. 1629 (49,3%) erhielten eine optimale Debulking Operation ohne Resttumor (R0). Diese Rate hing von der Histologie ab, von 38% in high grade serous zu 72,5% in muzinösen Tumoren.

Überleben der R0 operierten Patienten steht auch in Relation zum FIGO Stadium, wobei das OS zwischen FIGO IIB und IIIB nur einen marginalen Unterschied zeigt.

Schlussfolgerung: Die Resultate zeigen dass die Operationsergebnisse nicht nur am Operateur liegen sondern auch am histologischen Subtyp. OS ist weit abhängiger vom Residualtumor als vom histologischen Typ.

Tab. 1: Histologie und Residualtumor Frequenz und 5-OS (%)

Histology

All

RD > 1 cm

RD 0,1 – 1 cm

No macroscopic RD

Freq

OS

Freq

OS

Freq

OS

Freq

OS

Low grade serous

4,7

75,8

12,3

54,3

17,5

71,5

70,1

80,8

High grade serous

52,1

42,0

38,6

23,3

23,4

38,9

38,0

65,3

Mucinous

7,7

66,8

13,7

20,0

13,7

45,8

72,5

80,4

Endometrioid

12,4

71,0

14,7

29,2

16,9

60,8

68,5

83,6

Clear cell

3,9

60,6

21,9

16,4

15,6

54,6

62,5

78,8

Other

19,2

47,5

29,0

22,1

20,0

36,1

50,9

69,1

Total

3299 (n)

990 (n)

680 (n)

1629 (n)