Geburtshilfe Frauenheilkd 2015; 75 - A24
DOI: 10.1055/s-0035-1548624

Die Bedeutung von Gamma-glutamyltransferase (GGT) als Prognosefaktoren für das primär metastasierte Mammakarzinom

C Staudigl 1, 2, N Concin 3, C Grimm 1, G Pfeiler 1, R Nehoda 3, CF Singer 1, S Polterauer 1
  • 1Universitätsklinik für Frauenheilkunde, Abteilung für Gynäkologie und Gynäkologische Onkologie, Comprehensive Cancer Center, Medizinische Universität Wien
  • 2Krankenhaus Barmherzige Schwestern Linz, Abteilung für Gynäkologie – Gynäkologisches Tumorzentrum
  • 3Universitätsklinik für Frauenheilkunde Innsbruck, Medizinische Universität Innsbruck

Fragestellung: Gamma-Glutamyltransferase (GGT) wird hauptsächlich als Parameter für hepatobiliäre Erkrankungen eingesetzt. Weiters gilt ein Zusammenhang von GGT mit Entzündungen, kardiovaskulären Erkrankungen sowie onkologischen Erkrankungen als erwiesen. In mehreren Studien wurde gezeigt, dass erhöhte GGT Werte mit einem generell erhöhten Krebsrisiko und einem erhöhten Risiko an Brustkrebs und Gynäkologischen Karzinomen zu erkranken assoziiert ist. Desweiteren wurde dem Enzym eine Bedeutung als Prognosefaktor für onkologische Erkrankungen zugeschrieben. Ziel dieser Studie war es, zu evaluieren, ob prä-therapeutisch erhobene GGT-Werte eine prognostische Bedeutung für Patientinnen mit primär metastasiertem Mammakarzinom aufweisen.

Methode: In diese retrospektive, multizentrische Analyse wurden 114 Patientinnen, welche zwischen 1996 und 2012 an einem primär metastasierten Mammakarzinom erkrankt sind eingeschlossen. Prä-therapeutische GGT Werte wurden erhoben und in vier Risikogruppen eingeteilt (GGT < 18,00 U/L: normal niedrig, 18,00 bis 35,99 U/L: normal-hoch, 36,00 bis 71,99 U/L: moderat erhöht und ≥72,00 U/L: stark erhöht). Anschließend wurde ein Zusammenhang mit klinisch-pathologischen Parameteren sowie dem Gesamtüberleben analysiert (Uni- und multivariate Cox-Regressionsmodelle).

Ergebnisse: Patientinnen in der high-risk GGT Gruppe hatten ein signifikant verringertes 5-Jahres Gesamtüberlagen im Vergleich zur low-risk Gruppe mit 39,5% vs. 53,7% (p = 0,03). Desweiteren zeigte sich bei Patientinnen mit großen Primärtumoren (> 3 cm) ein Trend zu höheren GGT Werten (p = 0,053). Kein Zusammenhang konnte in Bezug auf das Grading (G3), Triple negative Karzinome, den HER2 Status, und den Ki67-Status nachgewiesen werden.

Schlussfolgerung: Prä-therapeutische GGT Werte könnten als unabhängiger Prognosefaktor für Patientinnen mit primär metastasiertem Mammakarzinom eingesetzt werden.