Geburtshilfe Frauenheilkd 2015; 75 - A23
DOI: 10.1055/s-0035-1548623

C-reaktives Protein als prognostischer Parameter bei uterinem Leiomyosarkom

R Schwameis 1, C Grimm 1, C Natter 1, W Lamm 2, H Kölbl 1, M Krainer 2, T Brodowicz 2, A Reinthaller 1, 3, S Polterauer 1, 3
  • 1Abteilung für allgemeine Gynäkologie und gynäkologische Onkologie, Gynecologic Cancer Unit, Comprehensive Cancer Center, Medizinische Universität Wien
  • 2Universitätsklinik für Innere Medizin I, Klinische Abteilung für Onkologie, Comprehensive Cancer Center, Medizinsche Universität Wien
  • 3Institut für Allgemeine Gynäkologie und experimentelle, gynäkologische Onkologie, Karl Landsteiner Gesellschaft

Fragestellung: C-reaktives Protein (CRP) wurde bei verschiedenen gynäkologischen Malignitäten als prognostischer Parameter beschrieben. Das uterine Leiomyosarkom (ULMS) ist ein seltenes Malignom des Uterus, für das bisher wenig prognostisch wertvolle Parameter definiert werden konnten. In der vorliegenden Studie wurde untersucht, ob sich prätherapeutische CRP Serumkonzentrationen als prognostischer Parameter bei Patientinnen mit ULMS eignen.

Methode: Diese retrospektive Datenanalyse inkludiert Daten aller Patientinnen, die auf Grund eines ULMS in den Jahren 1996 – 2013 am Comprehensive Cancer Center Vienna der Medizinischen Universität Wien behandelt wurden. CRP Serumkonzentrationen wurden vor Therapiebeginn gemessen und mit klinisch-pathologischen Parametern korreliert. Darüberhinaus wurden uni- und multivariable Überlebensanalysen durchgeführt.

Ergebnisse: Insgesamt wurden 41 Patientinnen mit ULMS in diese Studie eingeschlossen. Die mediane CRP Serumkonzentration war 3,78 mg/dl. Es konnte keine Assoziation zwischen prätherapeutischen CRP Serumkonzentrationen und klinisch-pathologischen Parametern wie Tumorstadium (p = 0,25), histologischen Differenzierungsgrad (p = 0,2) oder Tumorgröße (p = 0,18) gezeigt werden. In einer uni- bzw. multivariaten Überlebensanalyse zeigten sich CRP Serumkonzentrationen (p= 0,03 bzw. HR 1,1 – 10,7 p= 0,03) und Tumorstadium (p=< 0,001 bzw. HR 1,5 – 7,5, p= 0,003) als unabhängige Prognosefaktoren für das Gesamtüberleben von Patientinnen mit ULMS. Patientinnen mit erhöhten CRP Serumkonzentrationen (> 3,78 mg/dl) hatten ein signifikant kürzeres Gesamtüberleben als Patientinnen mit niedrigen CRP Serumspiegel (5-Jahresüberleben: 26,7% vs. 43,8% p = 0,03).

Schlussfolgerung: In dieser Studie konnte eine unabhängige Assoziation zwischen erhöhten CRP Serumkonzentrationen und reduziertem Gesamtüberleben bei Patientinnen mit ULMS gezeigt werden. In Zukunft könnte prätherapeutischen CRP Serumspiegeln eine prognostische Bedeutung bei Patientinnen mit ULMS zukommen.