Endoskopie heute 2015; 28 - V1
DOI: 10.1055/s-0035-1545049

Erfolgreicher Verschluss einer großen ösophago-bronchialen Fistel durch mukosale Inzision vor OTSC-Klipp-Platzierung

A Meining 1, M Bajbouj 2, H Feussner 3, D Wilhelm 3
  • 1Universitätsklinik Ulm, Klinik für Innere Medizin I, Ulm, Deutschland
  • 2TU München, München, Institut für Allgemeine Pathologie und Pathologische Anatomie, München, Deutschland
  • 3Klinikum rechts der Isar, TU München, München, MITI, München, Deutschland

Fragestellung:

Wir berichten über eine 41-jährige Patientin, welche nach Magenhochzug nach Ösophagusresektion nach Laugeningestion eine große Fistel von der ösophago-gastralen Anastomose in das Bronchialsystem entwickelte. Aufgrund der derben narbigen Mukosa an der Fistelöffnung konnten weder normale Hämoklipps noch OTSC-Klipps dauerhaft und fest verankert werden. Auch endete ein Überstenten der Fistel frustran, so dass die Patientin über mehrere Wochen nur mittels Magensonde ernährt werden konnte.

Methodik:

Um eine bessere Verankerung des OTSC-Klipps zum Fistelverschluss zu erreichen erfolgte mit einem konventionellen Nadelmesser die zirkumferentielle Inzision der Mukosa um die Fistelöffnung herum mit einem Durchmesser von ca. 15 mm entsprechend der Klappenöffnung des OTSC-Klipp-Applikators. Anschließend gelang es den Klipp fest um die Fistel in der eröffneten Submukosa zu verankern. Die Patientin konnte anschließend trinken ohne zu aspirieren, der KM-Schluck zeigte einen Fistelverschluss.

Ergebnisse:

Die Patientin konnte sich nach dem Eingriff im weiteren Verlauf regelrecht ernähren und erlitt keine weiteren Aspirationen. Eine endoskopische Kontrolle 3 Monate nach dem Eingriff zeigte weiterhin einen kompletten Verschluss der Fistel.

Schlussfolgerung:

Zum Verschluss von Fisteln mit derber und chronisch-indurierter Mukosa empfiehlt sich vor Applikation eines OTSC-Klipps die Inzision der Mukosa um somit ein bessere Verankerung des Klipps zu erreichen.