Der Klinikarzt 2015; 44(S 01): 2-10
DOI: 10.1055/s-0035-1544991
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Clostridium-difficile-Infektionen – Ein zunehmendes Problem in deutschen Krankenhäusern

Arno J Dormann
1   Medizinische Klinik, Krankenhaus Holweide, Kliniken der Stadt Köln
,
Thomas Weinke
2   Zentrum für Innere Medizin, Klinik für Gastroenterologie, Infektiologie, Klinikum Ernst von Bergmann, Potsdam
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Publication Date:
22 January 2015 (online)

Zusammenfassung

Die Inzidenz durch Clostridium difficile ausgelöster Enterokolitiden (C.-difficile-Infektionen, CDI) hat in den letzten Jahren in deutschen Krankenhäusern deutlich zugenommen. Abhängig von verschiedenen Risikofaktoren kann die Infektion sehr schwer oder sogar lebensbedrohlich verlaufen. Tritt also eine nosokomiale Diarrhö auf, sollte daher immer an eine Infektion mit Clostridium difficile gedacht und die Diagnostik und gegebenenfalls eine angemessene Therapie zeitnah eingeleitet werden. Eine besondere Herausforderung sind die mit einer C.-difficile-Infektion einhergehenden hohen Rückfallraten. Dabei unterscheiden sich die bei schweren Verläufen oder erhöhtem Rückfallrisiko empfohlenen Antibiotika Vancomycin und Fidaxomicin hinsichtlich der Wahrscheinlichkeit eines Rückfalls. Einer der Hauptrisikofaktoren für eine CDI ist der Einsatz von Breitspektrumantibiotika, weshalb ihr sorgsamer und differenzierter Einsatz empfohlen wird, um Clostridium-difficile-Infektionen möglichst einzudämmen. Hygienemaßnahmen wie das gründliche Waschen der Hände mit Wasser und Seife tragen dazu bei, die Verbreitung der C.-difficile-Sporen zu verhindern.