Hintergrund: Ein erhöhtes Pneumothoraxrisiko bei Flugreisen von Patientinnen mit Lymphangioleiomyomatose
(LAM) wird diskutiert, wobei es wenig Daten hierzu gibt (1).
Methoden: 43 Patientinnen (mittleres Alter bei Diagnosestellung 42 Jahre, 16 Pat. mit Sirolimus-Therapie,
16 Pat. mit Sauerstofflangzeit-Therapie) der LAM-Selbsthilfe Deutschland e.V. füllten
einen Fragebogen zum Auftreten und der Häufigkeit von Pneumothoraces aus, der an einen
amerikanischen Fragebogen (2) angelehnt war.
Ergebnisse: 70% der Pat. hatten bereits einen Pneumothorax erlitten, 60% der Pat. mehrere Pneumothoraces.
2 der 43 Patienten waren bisher nie geflogen. 37 Pat. (86%) berichteten über 3 und
mehr Flüge, 27 Pat. (63%) über mehr als 6 Flüge. Nach der Diagnose LAM flogen noch
19/43 Pat. (44%).
27 der 43 Patientinnen wurden durch Haus- und Lungenfachärzten vom Fliegen abgeraten.
5 Patientinnen wurden lediglich Kurzstreckenflüge erlaubt, 7 Patientinnen wurde das
Fliegen ausdrücklich gestattet und 4 Patientinnen erhielten keinen besonderen Ratschlag.
19 Patinnen (44%) flogen dennoch und davon berichtete lediglich eine Patientin über
einen Pneumothorax während des Fliegens (Reiseflughöhe, Kurzstreckenflug), der dann
nach dem Flug radiologisch bestätigt wurde und sich innerhalb von 7 Tagen von allein
resorbierte. Während des Fluges wurde lediglich Sauerstoff verabreicht.
Diskussion: Das Pneumothoraxrisiko während Flugreisen scheint in unserer Befragung mit 1 von
43 Pat. relativ gering zu sein und bestätigt die jüngste Daten (2). Dennoch sollte
eine individuelle Beratung des Einzelfalles der jeweiligen Patientin durchgeführt
werden.
1. Taveira-SaSilva AM, Burstein D, Hathaway OM, Fontana JR, Gochuico BR, Avila NA
Moss J. Pneumothorax after air travel in Lymphangioleimyomatosis, idiopathic pulmonar
fibrosis and sarcoidosis. Chest. 2009 DOI 10.1378/chest.08-3034
2. Pollock-BarZiv S, Cohen MM, Downey GP, Johnson SR, Sullivan E, McCormack FX Air
travel in women with lymphangioleiomyomatosis. Thorax. 2007 Feb;62(2): 176 – 80.
Diese Arbeit wurde unterstützt von der WATL (Wissenschaftliche Arbeitsgemeinschaft
für die Therapie von Lungenerkrankungen) und der LAM Selbssthilfe e.V.