Pneumologie 2015; 69 - P58
DOI: 10.1055/s-0035-1544713

Häufigkeit von COPD-Exazerbationen in der ambulanten DACCORD-Kohorte

C Vogelmeier 1, R Buhl 2, CP Criée 3, P Kardos 4, H Worth 5
  • 1Innere Medizin, SP Pneumologie, Universitätsklinikum Gießen u. Marburg, Standort Marburg
  • 2Med. Klinik III, Schwerpunkt Pneumologie, Universitätsmedizin Mainz
  • 3Med. Klinik, Abt. Beatmungsmedizin/Schlaflabor, Ev. Krankenhaus Göttingen-Weende
  • 4Pneumologische Praxis Frankfurt a.M.
  • 5Medizinische Klinik I, Klinikum Fürth

Einführung: Für Patienten mit COPD zählen Exazerbationen zu den relevantesten gesundheitsbezogenen Sicherheitsrisiken. Im Folgenden wird über die Häufigkeit von Exazerbationen unter Alltagsbedingungen in einem großen, ambulant behandelten COPD Patientenkollektiv berichtet.

Methoden: Die DACCORD Kohorte wurde herangezogen, um das Auftreten und die Häufigkeit von COPD Exazerbationen unter Alltagsbedingungen zu untersuchen. In diesem Register wurden Daten von 6208 COPD-Patienten mit obstruktivem Spirometrie-Muster aus 349 deutschen Allgemein- und Facharztpraxen erhoben. Dies schloss die anamnestisch erhobene Anzahl und die Behandlung von Exazerbationen in den 6 Monaten vor Einschluss in das Register ein. Exazerbationen wurden über die Verschreibung oraler Steroide und/oder Antibiotika oder Hospitalisierung definiert.

Ergebnisse: Das Durchschnittsalter der Patienten betrug 65,7 Jahre, wobei 18% der Patienten älter als 75 Jahre waren. 33,7% der Patienten hatten eine schwere oder sehr schwere Atemflusslimitierung (GOLD 2010). 50,7% waren gegen Influenza geimpft und 36,4% gegen Pneumokokken.

Im Zeitraum von 6 Monaten vor Studieneinschluss hatten 27,6% der Patienten Exazerbationen. Unter ihnen hatte nur eine Minderheit zwei (5,7%) oder mehr (2,1%) Exazerbationen. Ein Krankenhausaufenthalt war bei 16,5% der Exazerbations-Patienten erforderlich, was 4,3% der gesamten Kohorte entspricht. Die Mehrheit der Exazerbationen wurde ambulant behandelt, wobei 58,5% der Patienten systemische Steroide und 73,3% Antibiotika erhielten.

Schlussfolgerung: Die Gesamthäufigkeit von Exazerbationen in einer großen, real life COPD-Kohorte war niedrig, stimmt aber mit früheren Publikationen (Agusti et al., Resp Res 11:122) überein. Exazerbationen, Wechsel im Schweregrad der Erkrankung und Impfstatus werden im Rahmen der DACCORD-Studie prospektiv über die nächsten 2 Jahre beobachtet werden.