Pneumologie 2015; 69 - V468
DOI: 10.1055/s-0035-1544626

Bronchoskopische Rekanalisation mit dem Elektrokauter: neue Instrumente machen es möglich!

U Wülfing 1, F Stanzel 1
  • 1Pneumologie, Lungenklinik Hemer

In der interventionellen Endoskopie stehen verschiedene Methoden zur Tumor- oder Gewebeablation zur Verfügung. Diese werden abhängig von örtlichen Gegebenheiten oder von den Präferenzen des Untersuchers eingesetzt. Der Elektrokauter ist bislang vor allem bei schmalbasigen Exophyten eingesetzt worden. Wir haben den Elektrokauter auch bei anderen Stenosetypen erfolgreich eingesetzt.

Im Zeitraum von 5/14 bis 9/14 wurde die Rekanalisation der großen Atemwege an 11 Patienten mit dem Elektrokauter durchgeführt. Dabei kamen neue Geräte wie das ESG 400 mit neuen ET-Instrumenten (IT Knife 2) von Olympus zum Einsatz. Die Patienten waren 40 bis 76 Jahre alt und litten an nichtkleinzelligen Lungenkarzinomen, Karzinoiden, pulmonalen Metastasen anderer Karzinome oder benignen Trachealstenosen.

Wir fanden subtotale oder totale Verschlüsse der Trachea (4), der Hauptbronchien (4) oder von Lappenbronchien (3) vor. Diese waren mit Ausnahme einer Narbenstenose der Trachea maligner Genese. Endoluminales Tumorwachstum war in allen Fällen ursächlich für die Verlegung. Zum Einsatz kamen verschiedene Verfahren der Tumor-/Gewebsabtragung. Bei allen Patienten wurden Verfahren der Elektrokauterisation mit der elektrischen Schlinge und dem neuen IT Knife 2 verwendet. Abhängig war dies vom Wachstumstyp im Atemweg (gestielt (3), breite Basis (7)). Die Verfahren wurden nach Notwendigkeit kombiniert: Laser (4), Kryotherapie (1), Argon-Plasma Beamer (1) und Ballondilatation (1). In drei Fällen erfolgte bei extraluminaler Kompression oder Instabilität der Trachea die Einlage eines Stents. Bei allen 11 Patienten erreichten wir ein gutes Ergebnis der Gewebsablation durch den Elektrokauter.

Neu ist, dass mit Hilfe weiterer Instrumente ein guter und rascher Gewebsabtragungseffekt auch mit dem Elektrokauter zu erzielen ist, selbst wenn kein gestielter Polyp vorliegt. Das ist vor allem preiswert und ermöglicht einen breiten Einsatz. Erforderlich sind aber sicherlich Studien mit größeren Zahlen.