Fortschr Neurol Psychiatr 2015; 83(02): 90
DOI: 10.1055/s-0034-1398879
Buchbesprechung
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

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Contributor(s):
M. Weih
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Publication Date:
17 July 2015 (online)

Der „Tölle“ war das erste Lehrbuch zur Psychiatrie, das ich in meinem Medizinstudium zu Gesicht bekommen habe. Der bewährte Klassiker, gegründet von Walter Schulte und Rainer Tölle, erscheint nun bereits in der 17. Auflage. Auch international war das Buch erfolgreich und wurde immerhin ins Portugiesische, Japanische, Chinesische, Russische und Griechische übersetzt. 1990 gab es sogar eine Blindenausgabe. Das allein zeigt bereits, dass sich das Buch in seiner einfachen, unaufwendigen Form bewährt hat. Erfreulich unbeeinflusst von der Tendenz zu Multimedia, Onlinematerialien und Hinzunahme redundanzfördernder Coautoren legen Prof. Tölle, ehemaliger Leiter der Klinik für Psychiatrie der Universität Münster, und Prof. Windgassen aus Remscheid den Klassiker neu auf. Ebenfalls beteiligt waren noch der 2012 verstorbene Prof. Lempp aus Tübingen und Prof. du Bois aus Stuttgart, die beide die Kinder- und Jugendpsychiatrie vertreten. Die Neuauflage war bereits nach zwei Jahren erforderlich geworden, vor allem da sich die Autoren entschlossen haben, die Kinderpsychiatrie nicht als gesondertes Kapitel abzuhandeln, sondern in den Text zur allgemeinen Psychiatrie zu integrieren. Ansonsten wurde das Buch wie üblich aktualisiert und überarbeitet. Patienteninterviews und ein kurzes Repetitorium mit Beispielfragen wurden eingearbeitet. Es umfasst nun immerhin 434 Seiten mit 30 Abbildungen und 12 Tabellen und ist vorwiegend für Medizinstudenten, aber auch klinisch tätige Psychiater, Neurologen, Psychologen, Pflegepersonal und Allgemeinärzte geschrieben.