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DOI: 10.1055/s-0034-1398418
Neue Therapieform Basalinsulin plus GLP-1-Analogon in einem Pen – Typ-2-Diabetes: Wenn Basalinsulin mit oralen Antidiabetika nicht mehr ausreicht
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
08. Januar 2015 (online)

Eine neue Therapieform für Menschen mit Typ-2-Diabetes, die unter einem Basalinsulin in Kombination mit oralen Antidiabetika (OAD) keine ausreichende glykämische Kontrolle erreichen, könnte künftig IDegLira in Kombination mit OAD bieten. IDegLira (Xultophy®) ist die erste Fixkombination aus einem Basalinsulin (Insulin degludec) und einem GLP-1-Analogon (Liraglutid) in einem einzigen Pen zur 1 × täglichen Gabe.
Mit derzeit mehr als sechs Millionen betroffenen Menschen in Deutschland gehört Diabetes mellitus zu den bedeutsamsten Volkskrankheiten. Rund 95 % der Betroffenen haben Typ-2-Diabetes [ 1 ].
Typ-2-Diabetes tritt meist erst im Erwachsenenalter auf. Hauptrisikofaktoren sind Übergewicht, ungesunde Ernährung und mangelnde Bewegung [ 1 ]. Mit 15 Neuerkrankungen pro 1000 Personenjahre in der Altersgruppe zwischen 55 und 74 Jahren zählt die Inzidenzrate für Typ-2-Diabetes in Deutschland zu den höchsten in Europa [ 1 ].
Tresiba® 100 Einheiten/ml Injektionslösung in einem Fertigpen (FlexTouch®). Tresiba® 200 Einheiten/ml Injektionslösung in einem Fertigpen (FlexTouch®). Tresiba® 100 Einheiten/ml Injektionslösung in einer Patrone (Penfill®). Wirkstoff: Insulin degludec. Zusammensetzung: Arzneilich wirksamer Bestandteil: 100/200 E/ml Insulin degludec, gentechnisch hergestellt in Saccharomyces cerevisiae mit Hilfe von rekombinanter DNS. Sonstige Bestandteile: Glycerol, Metacresol, Phenol, Zinkacetat, Salzsäure (zur Einstellung des pH-Werts), Natriumhydroxid (zur Einstellung des pH-Werts), Wasser für Injektionszwecke. Anwendungsgebiete: Diabetes mellitus bei Erwachsenen. Bei Typ 2 Diabetes auch in Kombination mit oralen Antidiabetika, GLP-1-Rezeptoragonisten und schnell wirkenden Insulinen. Bei Typ 1 Diabetes immer Kombination mit schnell wirkendem Insulin. Art der Anwendung: Nur zur s.c. Injektion. Tresiba® steht in 2 Stärken zur Verfügung, die Dosisanzeige zeigt stets die Anzahl der Einheiten, daher darf keine Dosisumrechnung bei Umstellung der Stärke vorgenommen werden. Bei Tresiba® 200 Einheiten/ml darf nicht mit einer Insulinspritze Insulin aus dem Fertigpen entnommen werden. Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegen Insulin degludec oder einen der sonstigen Bestandteile. Vorsicht bei der Kombination mit Pioglitazon (Spontanmeldungen von Herzinsuffizienz). Es liegen keine Daten über die Anwendung von Tresiba® in der Schwangerschaft oder Stillzeit sowie bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren vor. Es ist nicht bekannt, ob Insulin degludec in die Muttermilch übergeht. Nebenwirkungen: Hypoglykämien. Ödeme zu Beginn der Behandlung. Reaktionen an der Injektionsstelle (Rötung, Schwellung, Entzündungen, Juckreiz und Blutergüsse). Lipodystrophien an der Injektionsstelle. Allergische Reaktionen, potenziell allergische Reaktionen, Urtikaria und Ausschläge; sehr selten generalisierte Überempfindlichkeitsreaktionen, die lebensbedrohlich sein können. Bei schneller Verbesserung der Blutzuckereinstellung vorübergehende Verschlechterung der diabet. Retinopathie. Verschreibungspflichtig. Novo Nordisk A/S, Novo Allé, 2880 Bagsvaerd, Dänemark. Stand: Mai 2014
Xultophy® 100 Einheiten/ml + 3,6 mg/ml Injektionslösung. Wirkstoffe: Insulin degludec und Liraglutid. Zusammensetzung: Arzneilich wirksamer Bestandteil: 100 Einheiten/ml Insulin degludec und 3,6 mg/ml Liraglutid. Gentechnisch hergestellt in Saccharomyces cerevisiae durch rekombinante DNS-Technologie. Sonstige Bestandteile: Glycerol, Phenol, Zinkacetat, Salzsäure und Natriumhydroxid (zur Einstellung des pH-Werts), Wasser für Injektionszwecke. Anwendungsgebiete: Diabetes mellitus Typ 2 bei Erwachsenen in Kombination mit oralen blutzuckersenkenden Arzneimitteln, wenn diese Mittel allein oder in Kombination mit Basalinsulin nicht ausreichen. Art der Anwendung: Nur zur s. c. Injektion. Xultophy® wird einmal täglich, tageszeitunabhängig, vorzugsweise jeden Tag zur gleichen Tageszeit angewendet. Eine vorherige Basalinsulintherapie ist zu beenden. Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegen einen oder beide Wirkstoffe oder sonstige Bestandteile. Xultophy® darf nicht bei Patienten mit Diabetes mellitus Typ 1 oder zur Behandlung der diabetischen Ketoazidose angewendet werden. Es gibt keinen relevanten Nutzen bei Kindern und Jugendlichen. Wegen begrenzter Erfahrungen sollte Xultophy® bei Patienten mit Herzinsuffizienz NYHA I–II mit Vorsicht angewendet werden, bei NYHA III–IV wird Xultophy® wegen fehlender Erfahrungen nicht empfohlen. Vorsicht bei der Kombination mit Pioglitazon (Spontanmeldungen von Herzinsuffizienz). Xultophy® wird nicht empfohlen bei Patienten mit mittelschwerer und schwerer Nierenfunktionsstörung, einschließlich terminaler Niereninsuffizienz, mit eingeschränkter Leberfunktion (aller Stadien), entzündlichen Darmkrankheiten und diabetischer Gastroparese. Wird eine Pankreatitis vermutet, ist Xultophy® abzusetzen. Bei Patienten mit bestehender Schilddrüsenerkrankung u./od. vorbestehender Erkrankung der Bauchspeicheldrüse sollte Xultophy® mit Vorsicht angewendet werden. Patienten müssen auf das potenzielle Dehydrierungs-Risiko durch gastrointestinale Nebenwirkungen hingewiesen werden und Vorkehrungen gegen Flüssigkeitsverluste treffen. Es liegen keine klinischen Erfahrungen über die Anwendung von Xultophy® in der Schwangerschaft und Stillzeit vor. Bei Schwangerschaft oder geplanter Schwangerschaft sollte die Behandlung mit Xultophy® abgebrochen werden. Es ist nicht bekannt, ob Xultophy® in die Muttermilch übergeht. Nebenwirkungen: Sehr häufig: Hypoglykämie; häufig: Übelkeit, Diarrhoe, Erbrechen, Obstipation, Dyspepsie, Gastritis, abdominale Schmerzen, Flatulenz, gastroösophageale Refluxkrankheit, abdominelles Spannungsgefühl, verminderter Appetit, Reaktionen an der Injektionsstelle; gelegentlich: Dehydrierung, Urtikaria, Ausschlag, Pruitus, erhöhte Herzfrequenz; selten: Überempfindlichkeit, erworbene Lipodystrophie; Häufigkeit nicht bekannt: anaphylaktische Reaktionen, Pankreatitis (einschließlich nekrotisierender Pankreatitis), peripheres Ödem. Überempfindlichkeitsreaktionen können lebensbedrohend sein. Verschreibungspflichtig. Novo Nordisk A/S, Novo Allé, 2880 Bagsvaerd, Dänemark. Stand: September 2014
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Literatur
- 1 diabetesDE. Deutsche Diabetes-Hilfe: Deutscher Gesundheitsbericht Diabetes 2014. Mainz: Verlag Kirchheim + Co KG; 2014
- 2 Bundesärztekammer (BÄK), Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV), Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF). Nationale VersorgungsLeitlinie Therapie des Typ-2-Diabetes – Kurzfassung. 1. Auflage, Version 2 2013; zuletzt geändert: September 2013.
- 3 Giugliano D et al. Diabetes Care 2011; 34: 510-517
- 4 Stratton IM et al. BMJ 2000; 321: 405-412
- 5 International Diabetes Federation. 2013 Available at: http://www.idf.org/diabetesatlas
- 6 Buse J et al. Diabetes Care 2014; 37: 2926-2933
- 7 Xultophy® . Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels, Stand September 2014