Z Gastroenterol 2015; 53(4): 351-352
DOI: 10.1055/s-0034-1397679
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Weithin sehr stabil – Koloskopie im Überblick

Rudolf Loibl
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Publication Date:
16 April 2015 (online)

Jährlich fragt der bng die Anzahl der durchgeführten kurativen und präventiven Koloskopien bei der Kassenärztlichen Bundesvereinigung KBV ab und analysiert die Daten. Betrachtet man den Zeitraum von 2006 bis 2013 (die Zahlen von 2014 werden erst im Mai von der KBV ermittelt), zeigt sich ein von uns schon seit Jahren festgestellter Trend zu bewahrheiten: Es passiert wenig. Eine Steigerung von insgesamt 4,91 Prozent über acht Jahre ist wohl eher als Stagnation zu bezeichnen.

Die Vorsorgekoloskopien (GOP 01 741) sind erfreulicherweise in 2013 gegenüber dem Vorjahr erstmals wieder gestiegen, doch in den Vorjahren waren diese immer rückläufig. Es scheint hier einen leichten Trend nach oben zu geben. Offensichtlich tragen die Bemühungen von Institutionen wie der Felix-Burda-Stiftung oder der Stiftung LebensBlicke, aber auch zahlreiche regionale Vorsorgekampagnen unserer Mitglieder langsam Früchte und das Bewusstsein der Bevölkerung, sich vor Darmkrebs zu schützen, steigt.

Die Gesamtzahl der Koloskopien steigt in den acht Jahren nur wenig, obwohl man aus medizinischen und demografischen Gründen mit einem stärkeren Wachstum rechnen müsste. Von den manchmal geäußerten Vorwürfen, dass die Zahl dieser unbudgetierten Leistungen ohne medizinische Begründung aus pekuniären Gründen ansteige, kann augenscheinlich nicht die Rede sein. Die Zahlen belegen, dass die Koloskopie keine boombare Leistung ist, weil sie einen nicht zu verkürzenden Zeitbedarf hat, dadurch nicht rationalisierbar ist und die Zahl der Untersuchungen in der Praxis bzw. pro Arzt nicht beliebig gesteigert werden kann.

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