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DOI: 10.1055/s-0034-1396566
Komplikationen der offenen Tumorchirurgie: Blase
Publication History
Publication Date:
16 December 2014 (online)
Allgemeine Aspekte
Die radikale Zystektomie mit zeitgleicher pelviner Lymphadenektomie stellt mit einem rezidivfreien, stadienabhängigen Überleben von ca. 50–60% und Gesamtüberleben von ca. 45% nach 10 Jahren die Standardtherapie bei der Behandlung des muskelinvasiven Blasenkarzinoms bei Mann und Frau dar. Seit den 90er-Jahren wird die radikale Zystektomie zunehmend auch unter Schonung der neurovaskulären Strukturen und damit weitgehend funktionserhaltend durchgeführt. Die radikale Zystektomie weist jedoch ein nicht unerhebliches Komplikationsspektrum auf. Während in größeren Serien vor 1990 noch Mortalitätsraten von 2,4–15% beschrieben wurden, konnte die Mortalitätsrate in aktuellen Patientenserien auf 0–4% gesenkt werden. In etwa 20–60% kommt es zu geringgradigen Komplikationen, in bis zu 25% treten auch schwerwiegendere Komplikationen auf (Lawrentschuk et al. 2010). Wesentlich für die Vermeidung von Komplikationen und damit Verringerung der Mortalität sind eine ausreichende Erfahrung des Operateurs und des behandelnden OP-Teams sowie eine enge multidisziplinäre Zusammenarbeit mit Anästhesie, Intensivmedizin sowie interventioneller Radiologie (McCabe et al. 2007).