Thorac Cardiovasc Surg 2014; 62 - p60
DOI: 10.1055/s-0034-1394083

Röntgenstrahlen-freie Katheterablationen in der klinischen Routine

G. Kerst 1, M. B. Gonzalez y Gonzalez 1, J. Schreieck 2, V. Tuzcu 3, A. Moysich 1, S. Ostermayer 1, D. Schranz 1
  • 1Päd. Kardiologie u. AHF, Gießen
  • 2Med.-Klinik III, Tübingen
  • 3Ped. Arrhythmia Center, Istanbul

Einleitung: Fluoroskopisch geführte Herzkathetereingriffe gehen mit einem Strahlenrisiko für Patient und Personal einher. Wir verwenden daher bei der Katheterablation von SVTs bei Patienten ohne angeborenen Herzfehler (AHF) ein primär vollständig röntgenstrahlenfreies Vorgehen und analysierten deren Anteil für das Jahr 2013 retrospektiv.

Methodik: 3D-Geometrien der wesentlichen kardiovaskulären Strukturen werden unter Verwendung von Standardkathetern in Verbindung mit einem nicht-fluoroskopischen 3D-elektroanatomischem Mappingsystem erstellt und in Verbindung mit lokalen Elektrogrammen zur Positionierung der Katheter und zur Ablation der Substrate verwendet.

Ergebnisse: Von 59 elektrophysiologisch untersuchten Patienten (Ablationsanteil 81%) wurden bei 26 Patienten ohne AHF 33 SVTs abladiert: 18 SVTs bei 16 Patienten vollständig röntgenstrahlenfrei, 15 SVTs bei 10 Patienten unter partieller Fluoroskopie (mediane Durchleuchtungszeit 6,5 min). 32 der 33 SVTs wurden primär erfolgreich abladiert. Häufigste Gründe für eine Durchleuchtung waren transseptales o. retrogrades Vorgehen, sowie Koronarangiographien. Bei keinem der Patienten traten Komplikationen auf.

Schlussfolgerung: Eine vollständig röntgenstrahlenfreie Katheterablation erscheint bei Pat. ohne AHF mit SVTs in über 50% der Fälle in der klinischen Routine möglich.