Thorac Cardiovasc Surg 2014; 62 - p54
DOI: 10.1055/s-0034-1394077

Frühpostoperativen Katheterinterventionen - Risikobewertung

H. Prießmann 1, M. Glöckler 1, A. Rüffer 2, R. Cesnjevar 2, S. Dittrich 1
  • 1Kinderkardiologische Abteilung der Universität Erlangen
  • 2Kinderkardiochirurgische Abteilung der Universität Erlangen

Einleitung: Frühpostoperative Herzkatheteruntersuchungen (HKU) mit Interventionen im Operationsgebiet werden im klinischen Alltag mit einem erhöhten Prozedur Risiko assoziiert. In der Risiko-Klassifizierung der nationalen Qualitätssicherung (Bergersen-Score) findet dies keine gesonderte Gewichtung. Wir analysieren zur genauen Definition des Risikos 60 frühpostoperative Herzkatheteruntersuchungen.

Methode: Analyse aller interventionellen HKUs, die innerhalb von 3 Monaten nach einer kinderherzchirurgischen Operation (OP), im Zeitraum von 2008-2012, stattfanden.

Ergebnisse: Von 2008-2012 wurden an unserem Zentrum 60 frühpostoperative HKUs durchgeführt. Indikationen waren prolongierte Beatmungsprobleme, hohe Drainageverluste, instabile Hämodynamik, auffällige Echokardiographie und EKG Befunde. Innerhalb der ersten 6 Wochen nach OP fanden 41,8% der Interventionen statt. 41,6% der Patienten wurden für die Durchführung einer Intervention intubiert, 6,3% der Patienten befanden sich unter ECMO Unterstützung. Direkt im ehemaligen Operationsgebiet wurden 61,6% der Interventionen durchgeführt. Führend bei den Interventionen waren Ballonangioplastien, gefolgt von Stent Implantationen. In 65% konnte das Interventionsziel erreicht werden, der klinische Zustand des Patienten besserte sich. 6 Patienten sind nach interventionellen Maßnahmen im Rahmen des Klinikaufenthaltes verstorben. Bei drei Patienten kam es zu Rhythmusstörungen (5%), die eine medikamentöse Therapie erforderlich machten. Ein Patient musste reanimiert werden (1,6%)

Schlussfolgerung: Mit dem Auftreten von Komplikationen bei 6,6% der Patienten bestand ein im Vergleich zur Literatur erhöhtes Risiko. Der frühpostoperative Status muss im Rahmen der Risikoklassifizierung für Herzkatheteruntersuchungen Beachtung finden.