Thorac Cardiovasc Surg 2014; 62 - p53
DOI: 10.1055/s-0034-1394076

Untersuchung der Hämokompatibilität von neuen Beschichtungen für mechanische Herzklappen

D. V. Pecina 1, K. Löw 1, M. M. Miró 2, D. Anschütz 2, A. Haidar 1, I. Müller 3, C. Aktas 2, H. Eichler 3, H. Abdul-Khaliq 1
  • 1Experimentelle AG der Klinik für Kinderkardiologie, Universität des Saarlandes
  • 2Leibniz Institut für Neue Materialien, Saarbrücken
  • 3Institut für Klinische Hämostaseologie und Transfusionsmedizin, Universität des Saarlandes

Einleitung: Das Thromboserisiko und die Antikoagulationstherapie stellen eine große Herausforderung bei der Implantation von mechanischen Herzklappen und der mechanischen Kreislaufunterstützung bei Kindern dar. Um die Blut-Material-Interaktion zu verbessern wurden neue Beschichtungen aus Kohlenstoff, wie z. B. diamantähnlicher Kohlenstoff (DLC, diamond like carbon ), hinsichtlich der Verminderung der Thrombozytenadhäsion und Proteinadsorption in einem Perfusionsmodell untersucht.

Methodik: Diverse neue Oberflächen bestehend aus DLC, Titandioxid (TiO2) und einer zweischichtigen Kombination aus TiO2-DLC wurden entwickelt und hinsichtlich ihrer Hämokompatibilität in einem in vitro Modell getestet. Hierzu wurde Blut von verschiedenen Spendern (n=10) auf die Oberflächen mit Hilfe eines nicht-pulsatilen Flusses perfundiert und die Thrombozytenadhäsion sowie wichtige Proteine wie Albumin und Fibrinogen auf ihre Adsorption untersucht.

Ergebnisse: Die Analyse der verschiedenen Proben durch Immunfluoreszensfärbung und REM zeigte ein unterschiedliches Adhäsionsverhalten der Thrombozyten und eine unterschiedliche Proteinadsorption auf den verschiedenen Oberflächen. Vor allem die Thrombozytenadhäsion auf der TiO2-DLC beschichteten Probe war signifikant reduziert (p<0,05).

Schlussfolgerungen und Ausblick: Die neu entwickelten Beschichtungen zeigten eine signifikante Verminderung der Thrombozytenadhäsion und Proteinadsorption. Zur Untermauerung der gewonnen Erkenntnisse müssen die Beschichtungen auch in einem ex vivo sowie in vivo Modell weiter auf ihre Hämokompatibilität überprüft werden.