Thorac Cardiovasc Surg 2014; 62 - p48
DOI: 10.1055/s-0034-1394071

Effektivität und Sicherheit der perkutanen Angioplastie mittels "cutting“-Ballon bei Pat. mit angeborenen Herzfeh-lern

M. Kanaan 1, B. Peters 1, S. Assa 1, F. Berger 1, S. Schubert 1
  • 1Deutsches Herzzentrum Berlin

Einleitung und Patientenkollektiv: Der "cutting“-Ballon (Ballon mit aufgesetzten Klingen) dient der Angioplastie harter Stenosen, welche herkömmlich schwer zu behandeln sind. In dieser Studie untersuchten wir die Effektivität und die Sicherheit des "cutting“ Ballons bei 47 Patienten, die zw. 2008-2013 damit behandelt wurden: 28 (59,6%) Patienten mit Pulmonalatresie+VSD, 5 (10,6%) Patienten mit Williams-Beuren-Syndrom und Pulmonalstenosen. Das mediane Alter lag bei 3,3 (2 Monate bis 46,4 Jahren) und das mediane Gewicht lag bei 12 (4 bis 88) kg.

Methode: Bei n=35 Patienten (74,5%) erfolgte die Intervention in den zentralen oder peripheren Pulmonalarterien, n=5 (10,6%) im Bereich von MAPCAs, n=3 im Hohlvenensystem, jeweils n=1 an folgenden.

Lokalisationen: Pott-Shunt, Pulmonalvene, A. iliaca und A. renalis. Die Größe der "cutting“-Ballons betrug: 3,5 bis 8 mm.

Ergebnisse: Die Prozedur war bei 36 (76,6%) Patienten erfolgreich gemessen an einer signifikanten Gradientenreduktion bzw. Abfall des RV-Drucks (20 Patienten), durch Anstieg der transkutanen Sättigung um > 5-10% (9 Patienten) bei zyanotischen Patienten; durch sichtbare Rekrutierung kleinerer Gefäße (7 Patienten) bei peripheren Stenosen. Die Komplikationsrate betrug 10,6%: bei n=2 Patienten (Alter 9 und 20 Jahre, LPA und A. iliaca): Thromben postprozedural (erfolgreich durch Lyse-Therapie behandelt); bei n=1 initial nach Intervention Verschluss des LUL-Astes (erfolgreich durch sukzzessive Dilatation rekanalisiert) und bei n=2 (PA-Gebiet) kleine Dissektion posprozedural (klinisch ohne Relevanz).

Schlussfolgerung: Die perkutane Dilatation mittels "cutting“-Ballon kann bei Patienten mit schwer behandelbaren Gefäßstenosen aufgrund einer hohen Erfolgs- und niedrigen Komplikationsrate als wirksame Alternative zur Stentimplantation eingesetzt werden.