Thorac Cardiovasc Surg 2014; 62 - p37
DOI: 10.1055/s-0034-1394060

“UNIVAD”- vereinfachter Kreislaufsupport bei Single Ventrikel Anatomie mit aortopulmonalem Shunt und Low Output Syndrom

F. Münch 1, S. Sandrio 2, A. Purbojo 2, A. Rüffer 2, R. Cesnjevar 2
  • 1Kardiotechnik, Universitätsklinikum Erlangen
  • 2Kinderherzchirurgie Erlangen, Universität Erlangen-Nürnberg

Hintergrund: Patienten mit univentrikulärem Herz, deren pulmonale Perfusion über einen aortopulmonale Shunt gewährleistet wird, können während einer externen Kreislaufunterstützung durch den Verzicht auf einen Oxygenator und kürzerem Verbindungs-Schlauchmaterial, einer geringeren Fremdoberfläche ausgesetzt werden. Eine Reduktion der Antikoagulation auf eine Monotherapie mit Heparin ist möglich, um Blutungskomplikationen und Thrombembolie zu vermeiden.

Methode Case-Report: Weiblicher Säugling (3,2kg, 50cm) mit unbalanciertem AVSD, Pulmonalatresie, totaler Lungenvenenfehlmündung und Dextrocardie wurde operativ einer Lungenvenen-Korrektur, Septektomie und zentralen AP-Shunt-Anlage unterzogen. Aufgrund einer früh postoperativen Reanimation auf der Intensivstation, bei akutem Sättigungsabfall erfolgte ein ECLS-Anschluss (rechter Vorhof-Aorta; MDC, Pumpe DP3; Oxygenator LT 800; Medos, Germany).

Ergebnis: Eine Shuntthrombose wurde angiographisch ausgeschlossen. Am 5. Unterstützungs-Tag wurde der Oxygenator entfernt und mit der Langzeitunterstürtzungspumpe DP3 als "UNIVAD“ weiter betrieben. Am 10. postoperativen Tag konnte das UNIVAD erfolgreich explantiert werden. Dieses vereinfachte Verfahren konnten wir bereits bei weiteren 5 Patienten erfolgreich anwenden.

Schlussfolgerung: Bei univentrikulären Herzen mit AP-Shuntperfusion und intakter Lunge kann in ausgesuchten Fällen auf einen Oxygenator zur Lungenunterstützung verzichtet werden. Ein "UNIVAD“ ohne Oxygenator als ECLS sorgt durch eine um 80% geringere Fremdoberfläche für eine geringere Verbrauchskoagolopathie und verminderte inflammatorische Aktivierung.