Einfluss der Erholungsfähigkeit nach einer submaximalen Belastung auf den systolischen Blutdruck bei normalgewichtigen Jungen mit erhöhtem systolischen Blutdruck

Zielsetzung: Der Blutdruck im Kindes- und Jugendalter kann mitbestimmend für die Höhe des Blutdrucks im Erwachsenenalter sein. Daher ist die frühzeitige Diagnose und Behandlung eines erhöhten Blutdrucks im Kindes- und Jugendalter von großer Bedeutung. Ziel der Studie ist, den Einfluss aerober Fitness auf den Blutdruck bei Jungen mit erhöhten systolischen Blutdruckwerten genauer zu betrachten.

Methodik: Bei 97 normalgewichtigen prähypertensiven (systolischer Blutdruck ≥P90=35) und hypertensiven (systolischer Blutdruck ≥P95=62) Jungen im Alter von 8-17 Jahren (12,62 ± 1,98 Jahre) wurde neben dem Blutdruck und den anthropometrischen Daten auch die aerobe Fitness mit Hilfe des 6 Minuten Laufs gemessen. Die Herzfrequenz wurde während des Laufs und bis zu 180 Sekunden danach aufgezeichnet.

Ergebnisse: Ausgeprägte Korrelationen zeigen sich zwischen dem systolischen Blutdruck und dem Alter (r=.763; p<.001), der Körpergröße (r=.797; p<.001) und dem Körpergewicht (r=.782; p<.001). Daneben zeigen sich Zusammenhänge zum BMI (r=.500; p<.001) sowie der Höhe der Erholungsherzfrequenz innerhalb 60 (r=.202; p=.047), 120 (r=.371; p<.001) und 180 Sekunden (r=.362; p<.001) nach Belastungsende. Aus der multivariaten Regression gehen die Körpergröße (p<.001), die Höhe der Erholungsherzfrequenz innerhalb 120 Sekunden nach Belastungsende (p=.009) und das Alter (p=.026) als unabhängige Einflussgrößen auf den systolischen Blutdruck hervor. Die Laufleistung in 6 Minuten zeigt keinen signifikanten Einfluss.

Schlussfolgerungen: Die Erholungsfähigkeit nach einer submaximalen Belastung zeigt einen deutlichen Zusammenhang zum systolischen Blutdruck. Im Rahmen der Therapie erhöhter Blutdruckwerte im Kindesalter kann die Verbesserung der Erholungsfähigkeit durch aerobes Ausdauertraining einen positiven Beitrag leisten.