Thorac Cardiovasc Surg 2014; 62 - v41
DOI: 10.1055/s-0034-1394017

Die globale longitudinale diastolische und systolische Funktion des rechten Systemventrikels nimmt bei Patienten mit HLHS in der mittelfristigen Verlaufsbeobachtung ab

M. Michel 1, J. Logoteta 1, C. Petko 1, A. Entenmann 1, J. Hansen 1, H.-H. Kramer 1
  • 1Klinik für angeborene Herzfehler und Kinderkardiologie, UKSH, Kiel

Einleitung: Die echokardiographische Beurteilung der Funktion des rechten Systemventrikels (RV) ist wichtiger Bestandteil der postoperativen Nachsorge von Kindern mit HLHS. Das 2D-Speckle-Tracking (2DST) bietet hierfür Potential, da keine Limitationen infolge der komplexen Geometrie bestehen. Wir untersuchten, ob bei longitudinaler Analyse des RV Veränderungen zu beobachten sind bezüglich der maximalen globalen systolischen strain (GS), der maximalen globalen systolischen strain rate (GSRs) und der globalen diastolischen strain rates (GSRe, GSRa).

Methoden: Longitudinale GS und GSRs, GSRe und GSRa des RV von 42 HLHS Patienten (Alter bei TCPC 2.6 (2.3 bis 2.9) Jahre) wurden früh postoperativ (1.6 (1.3 bis 2.1) Jahre nach TCPC), sowie spät postoperativ (5.1 (4.2 bis 7.0) Jahre nach TCPC) bestimmt. Die Werte für GS und GSR beider Zeitpunkte wurden mittels Wilcoxon-Test miteinander verglichen.

Ergebnisse: Die GS war zwischen beiden Messzeitpunkten nicht signifikant unterschiedlich. Die systolische und diastolische GSR nahmen über die Zeit signifikant ab.

Früh postoperativ

Spät postoperativ

P

GS,%

-18.5 (-16.2 bis -22.3)

-17.9 (-15.9 bis -20.5)

0.5

GSRs, 1/s

-1.5 (-1.4 bis -1.7)

-1.35 (-1.13 bis -1.5)

0.003

GSRe, 1/s

2.1 (1.9 bis 2.6)

1.9 (1.7 bis 2.28)

0.033

GSRa, 1/s

1.1 (0.9 bis 1.4)

0.9 (0.61 bis 1.1)

0.01

Schlussfolgerungen: Die globale longitudinale diastolische und systolische strain rate nimmt bei Patienten mit HLHS in der mittelfristigen Verlaufsuntersuchung innerhalb eines Zeitraumes von 3.5 Jahren signifikant ab. Dies kann auf eine Verschlechterung der Funktion des rechten Systemventrikels hinweisen. 2DST-Untersuchungen sollten zukünftig Bestandteil der echokardiographischen Verlaufskontrolle bei allen Patienten mit HLHS nach operativer Palliation sein.