Thorac Cardiovasc Surg 2014; 62 - v35
DOI: 10.1055/s-0034-1394011

Risikofaktoren thromboembolischer Ereignisse am BERLIN HEART EXCOR PEDIATRIC Assistdevice

O. Miera 1, K. R. Schmitt 1, M. Musci 2, S. Ovroutski 1, E. Delmo‐Walter 3, R. Hetzer 3, F. Berger 1
  • 1Abteilung für Angeborene Herzfehler/Kinderkardiologie
  • 2Abteilung für Chirurgie Angeborener Herzfehler
  • 3Abteilung für Herz-, Thorax und Gefäßchirurgie, Deutsches Herzzentrum Berlin

Einleitung: Therapie der Wahl bei Kindern mit terminaler Herzinsuffizienz ist die mechanische Kreislaufunterstützung. Das Berlin Heart EXCOR ist das am häufigsten zur Anwendung kommende permanente System. Obwohl Hauptursachen für Morbidität thromboembolische Ereignisse (TE) sind, beinhalten standardisierte Antikoagulationsprotokolle bis heute keine Risikostratifizierung. Ziel der Studie war es, Risikofaktoren für TE am ventrikulären Assistdevice (VAD) zu analysieren.

Methodik: Retrospektive Kohortenstudie aller Kinder, die von 2000 bis 2013 mit einem EXCOR-VAD unterstützt wurden. Als Risikofaktoren für TE wurden analysiert: Körperoberfläche unter 0,7 m2, Vorhandensein von Konnektoren, biventrikuläre Unterstützungssysteme, absolute und relative Größe der Pumpkammer. Zur Berechnung der relativen Größe wurde das Volumen der Pumpkammer in Bezug auf die Körperoberfläche berechnet.

Ergebnisse: 80 Kinder (medianes Alter 2,2 Jahre, mediane Körperoberfläche 0,5 m2) wurden mit einem EXCOR-VAD unterstützt. TE traten bei insgesamt 21 Kindern (26%) auf, die Thromboembolierate betrug 1,3 pro Patientenjahr. Bei Kindern mit einer Körperoberfläche unter 0,7 m2 und bei Unterstützung mit einer Pumpkammer mit einem Schlagvolumen über 50 ml pro m2 Körperoberfläche war das Risiko für ein TE signifikant erhöht (p=0,02 bzw. p=0,016). Die übrigen analysierten Faktoren hatten keinen Einfluss auf die Wahrscheinlichkeit für ein TE.

Schlussfolgerungen: Kleine Kinder und Kinder, die bezogen auf die Köperoberfläche mit Pumpen über 50 ml/m2 unterstützt werden, sind besonders gefährdet für ein TE. In prospektiven Studien sollte untersucht werden, ob das Risiko durch striktere Antikoagulation vermindert werden kann.