Thorac Cardiovasc Surg 2014; 62 - v10
DOI: 10.1055/s-0034-1393986

Arteria subclavia Plastik zur Korrektur eines unterbrochenen Aortenbogens

M. Burri 1, J. Hörer 1, J. Kasnar-Samprec 1, J. Cleuziou 1, C. Nöbauer 1, M. Vogt 2, R. Lange 1, C. Schreiber 1
  • 1Klinik für Herz- und Gefäßchirurgie (1), Klinik für Kinderkardiologie und angeborene Herzfehler
  • 2Deutsches Herzzentrum München, München

Einleitung: Bei einem unterbrochenen Aortenbogen kann das fehlende Segment mehrere Millimeter lang sein. Eine direkte Anastomose führt oft zu einer gotischen Form des Aortenbogen statt der natürlichen romanischen Form. Dies kann zur Aortenbogenstenose und zur Kompression unterliegender Strukturen führen. Die Interposition einer Prothese vermeidet diese Komplikationen, macht jedoch Reoperationen notwendig. Die Arteria subclavia Plastik soll die natürliche Form ohne Protheseninterposition herstellen.

Methodik: Zwischen Feb. 2006 und Okt. 2012 wurden 23 Patienten mit unterbrochenem Aortenbogen mit der Arteria subclavia Plastik operiert. Die A. subclavia wurde distal durchtrennt, längs inzidiert, mit dem inzidierten proximalen Aortenbogen anastomosiert und damit als Hinterwand des neuen Aortenbogens verwendet. Die Vorderwand wurde mit autologem Perikard (52%) oder homologem vaskulären Patch (48%) komplettiert. Bei Patienten mit Typ-A Anatomie (n=5) wurde die linke A. subclavia verwendet. Bei Patienten mit Typ-B Anatomie wurde die linke A. subclavia (n=15) oder die rechte A. lusoria (n=3) verwendet.

Ergebnisse: Die mittlere Nachuntersuchungszeit betrug 4,8 Jahre (1,3-6,9 Jahre). Ein Patient starb nach 3 Jahren. In postoperativen Angiographien stellte sich der Aortenbogen in einer romanischen Form dar. Eine Aortenbogenstenose entwickelte sich in sieben Patienten (30%), vier davon wurden interventionell und 3 chirurgisch behandelt. Es kam zu keiner Kompression der umgebenden Strukturen.

Schlussfolgerungen: Mit der Arteria subclavia Plastik ist die Herstellung der natürlichen Form des Aortenbogens ohne Protheseninterposition möglich. Sie ist eine sinnvolle Alternative zur direkten Anastomose bei einer größeren Länge des fehlenden Segments.