Thorac Cardiovasc Surg 2014; 62(S 02): S149
DOI: 10.1055/s-0034-1393692
Grußwort des Tagungspräsidenten
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Innsbruck greets Weimar ‐ Body and Soul United with the Heart

46th Annual Meeting of the German Society for Pediatric Cardiology (DGPK)
Jörg Ingolf Stein
1   Universitätsklinik für Pädiatrie III – Kardiologie, Pulmologie, Allergologie, Cystische Fibrose, Medizinische Universität Innsbruck, Innsbruck, Austria
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Publication Date:
19 September 2014 (online)

Grußwort des Tagungspräsidenten

Mit dem Motto der heurigen 46. Jahrestagung „Innsbruck grüßt Weimar – Körper und Geist mit dem Herzen vereint“ drücken wir zwei wesentliche Botschaften der Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische Kardiologie (DGPK) aus: Die deutsche Gesellschaft war und ist nicht auf die Bundesrepublik beschränkt, sondern die zentrale Gesellschaft für pädiatrische Kardiologie im Herzen Europas, an der von Beginn an die österreichischen Kolleginnen und Kollegen aktiv beteiligt waren, früher, zu Zeiten des jährlichen Tagungsortwechsels, sogar auch die Jahrestagung ausgerichtet haben.

Eine weitere Entwicklung unserer Fachgesellschaft wurde durch die Einbindung der italienischen „Schwester-Gesellschaft“ schon seit einigen Jahren gepflogen und heuer noch erweitert mit der Einladung an die spanischen Kolleginnen und Kollegen, zum Thema Rhythmologie ihre besten Beiträge vorzutragen.

Die enorme Entwicklung des Fachgebietes, gemeinsam mit der Kinderherzchirurgie, hat so wesentliche Fortschritte in der Lebenserwartung gebracht, daß wir den Paradigmenwechsel vom Überleben zur Lebensqualität vollzogen haben und es daher nur logische Folge ist, sich diesen Themen zu widmen und sie selbstverständlich in unsere Betreuungskonzepte einzubauen. So ist eine Maxime, die individuelle Lebensqualität zu beachten und sich nicht an der hämodynamischen Datenoptimierung zu orientieren, und ethische Aspekte ebenso patientenbezogen aber selbstverständlich einzubeziehen.

Das Motto unseres Handelns soll nicht sein zu tun, was „ich“ am besten kann, sondern, was am besten ist für „den Menschen in der jeweiligen individuellen Situation“.

Auf einige schwierige Fragen, die meist auch in Gesellschaft kontrovers diskutiert werden, können wir natürlich keine abschließende Antwort geben, aber die Diskussion mitgestalten. Die Transplantation gehört ungeachtet aktueller Ereignisse immer dazu, ebenso wie mechanische Unterstützungsmaßnahmen, beispielsweise beim neonatalen Herzinfarkt, neue Herausforderungen darstellen.

Die Betreuung der angeborenen Herzfehler kennt keine Grenzen des Alters und der Profession. Gemeinsame Konzepte, die multiprofessionell und altersgerecht gestaltet sind, sind ein Qualitätskriterium. So haben wir auch das Pflegesymposium wieder als integralen Bestandteil im Programm. Die enorme Menge an sensiblen Daten steigt nahezu täglich und ist unüberschaubar geworden; gleichzeitig soll jederzeit und überall jede Information „beim Patienten“ sein. Auch diesem Thema müssen wir uns stellen.

Nicht nur die Themenwahl für die Jahrestagung ist eine schwierige aber hoch interessante Aufgabe, auch die Auswahl der eingereichten Abstracts ist bei aller Objektivität durch verschiedene, für alle gültigen Kriterien kein einfaches Unterfangen. Auch heuer hat die Wissenschaftskommission hier wieder eine hervorragende Arbeit geleistet und dem Tagungspräsidenten enorm geholfen, ein attraktives Programm zu gestalten. Um die Arbeit aller zu würdigen, haben wir diesen Präsentationen viel Zeit gewidmet, und es sind auch die Poster wieder als orale Kurzpräsentationen gestaltet.

Wie im Vorjahr begonnen, haben wir die Veröffentlichung der Abstracts im Journal „The Thoracic and Cardiovascular Surgeon“ vereinbart und hoffen, damit nicht nur einen Anreiz für unsere wissenschaftlich aktiven Kolleginnen und Kollegen zu schaffen, sondern auch die die Attraktivität der Jahrestagung und des Journals noch zu steigern. Dies steht natürlich auch im Zusammenhang mit der vereinbarten gemeinsamen Tagungszukunft ab 2016.

Der Bezug Innsbrucks zu Weimar wird auch und gerade durch den Herrn Geheimrat Goethe hergestellt, und so gibt sich die Verbindung der Olympiastadt Innsbruck zur Stadt des Dichters und spannt den Bogen über Körper und Geist wie er auch unsere tägliche Arbeit beeinflußt.

„Erst wollte ich bleiben, Innsbruck liegt herrlich in einem breiten, reichen Tale zwischen hohen Felsen und Gebirgen. Kurze Zeit ergetzte ich mich an dem Sohne des Wirts, einem leibhaftigen Söller. So begegnen mir nach und nach meine Menschen.“ (J.W. v. Goethe, Die italienische Reise)

Mit herzlichen Grüßen
Jörg Ingolf Stein
Tagungspräsident