Zusammenfassung
Der Anteil der durchgeführten Manschettenresektion bei Patienten mit einem Lungenkarzinom
liegt in Deutschland zwischen 3,1 % und 27,7 % aller anatomischen Resektionen. Die
Anastomoseninsuffizienz nach Manschettenresektion ist eine schwerwiegende Komplikation.
Eine aufgrund dieser erfolgende sekundäre Pneumonektomie weist eine hohe Morbidität
und Mortalität (30 % bis 80 %) auf und sollte daher dringend vermieden werden. Es
ist in diesem Zusammenhang von Bedeutung, für die Manschettenresektion einen einheitlichen
Standard in Bezug auf die Technik und das postoperative Vorgehen zu etablieren. Der
Zeitpunkt und die Interpretation der postoperativen Kontrolle der bronchialen Anastomose
sind bislang nicht definiert.
In dieser Arbeit werden die Grundlagen der bronchialen Wundheilung und die Interpretation
der Anastomose mit der 5-Punkte-Klassifikation beschrieben. Ziel ist es ein standardisiertes
Vorgehen nach einer Manschettenresektion mit einem Interpretations- und Behandlungsalgorithmus
vorzustellen. Wie diese Unterteilung erfolgt und welche Maßnahmen daraus abgeleitet
wurden, wird hier beschrieben und anhand von klinischen Beispielen erläutert.
Abstract
Sleeve resection comprises 3.1 % to 27.7 % of all anatomic lung resections performed
in Germany. Anastomotic insufficiency is a feared complication that should be avoided.
When anastomotic insufficiency does lead to secondary pneumonectomy, postoperative
morbidity and mortality is high (30 % to 80 %). It is therefore very important to
standardize the technique of sleeve resection as well as postoperative care. The time-point
of postoperative follow-up and the interpretation of endobronchial healing have not
yet been defined. In this paper anastomotic healing is described and interpreted with
the help of a 5-step classification that allows bronchoscopic evaluation and classification
of the anastomosis. The aim is to provide a standardized algorithm for postoperative
care after sleeve resection. The basis of this classification and postoperative care
measures derived from it are described and illustrated with the help of clinical examples.