Ultraschall Med 2014; 35 - F2
DOI: 10.1055/s-0034-1389543

Ein ungewöhnlicher Fall eines hämolytisch urämischen Syndroms und der kontrastverstärkte Ultraschall als Schlüssel zur Diagnose

A Reising 1, J Kielstein 1, G Einecke 1, S David 1
  • 1Medizinische Hochschule Hannover, Hannover/DE

Problemstellung: Eine 55-jährige Frau entwickelte nach einem neurochirurgischen Eingriff das Bild eines hämolytisch urämischen Syndroms mit anurischem Nierenversagen, Thrombopenie, erhöhter LDH und Fragmentozyten. ADAMTS13 zeigte eine Aktivität von 15%. Eine Plasmapheresebehandlung wurde eingeleitet. Eine Besserung der Nierenfunktion blieb aus.

Schlussfolgerungen:

Abb. 1

Auffallend waren im Vergleich zur Leber isoechogene Nieren. Dieser Befund war diskrepant zu den echoreichen Nieren bei thrombotischer Mikroangiopathie und veranlaßte uns zu einer Kontrastmittel-Sonografie. Diese zeigte eine fehlende Perfusion des äußeren Nierenkortex.

Der Verdacht einer ausgedehnten kortikalen Nekrose bestätigte sich bioptisch. Ursächlich lag offensichtlich eine schwere intraoperative Hämorrhagie zu Grunde. Die Kontrastmittelsonografie zeigte sich als wichtiger diagnostischer Baustein zum Ausschluss einer thrombotischen Mikroangiopathie.