Ultraschall Med 2014; 35 - V18_2
DOI: 10.1055/s-0034-1389530

Phantom-Studie zur Evaluation des Einflusses der Vorlaufstrecke auf die Scherwellelastografie (SWE)

K Hollerieth 1, B Gaßmann 2, S Wagenpfeil 3, T Schuster 4, U Heemann 1, K Stock 1
  • 1Klinikum rechts der Isar der TU München, München/DE
  • 2Meso International GmbH, Berlin/DE
  • 3Institut für Medizinische Biometrie, Epidemiologie und Medizinische Informatik der Universität des Saarlandes, Homburg (Saar)/DE
  • 4McGill University, Montreal/CA

Problemstellung: Die Scherwellelastografie ist eine Methode zur Quantifizierung der Steifigkeit von Gewebe mit noch weitgehend fehlender Standardisierung. Ziel dieser Arbeit war es, den Einfluss der Vorlaufstrecke im Rahmen einer präklinischen Studie am Modell zu prüfen. Patienten und Methode: Mittels „Virtual Touch Tissue Quantification“ (Siemens Acuson, S2000) bestimmten wir in verschiedenen Läsionen bekannter Härte des Modells „049 Elasticity QA Phantom“ (CIRS) die Scherwellgeschwindigkeit (SWV) einmal mit, einmal ohne Vorlegen eines ca. 1 cm dicken Schweinemuskels. Die Schallköpfe 4C1 und 9L4 wurden Untersucher-unabhängig durch einen Haltearm adjustiert. Als Referenzwerte galten die Herstellerangaben des Phantoms. Ergebnisse: Grundsätzlich war eine Identifizierung der einzelnen Läsionen bis einschließlich E = 61,5kPa möglich es bestand eine hohe Korrelation von Mess-und Referenzwerten. Die Vorlaufstrecke beeinflusste Messungen mit dem Linear-, nicht jedoch mit dem Konvexwandler: wurde die Vorlaufstrecke durch einen Schweinemuskel erweitert, so wichen die mit der Linearsonde erhobenen SWV signifikant stärker vom Referenzwert ab (p = 0,001) und streuten signifikant stärker (p = 0,001) als ohne diesen. Schlussfolgerungen: Die Vorlaufstrecke hatte bei unseren Messungen am Modell Einfluss auf die Variabilität und Genauigkeit der SWV-Bestimmung mit der Linearsonde 9L4. Wie der Schweinemuskel als Vorlaufstrecke im Modell-Versuch, so könnte z.B. auch die Beschaffenheit der Bauchwand die ARFI-Messung beeinflussen. Dies hätte Konsequenzen hinsichtlich der bestmöglichen Platzierung der Region of interest (ROI). Weitere Studien in vivo sind nötig, um die klinische Relevanz zu evaluieren.