Ultraschall Med 2014; 35 - V4_7
DOI: 10.1055/s-0034-1389508

Welchen Stellenwert sollte die intravenöse Kontrastmittelsonografie (CEUS) in der Diagnostik von pädiatrisch-onkologischen Erkrankungen bekommen?

D Franke 1
  • 1Kinderklinik der Medizinischen Hochschule Hannover, Hannover/DE

Problemstellung: Pädiatrische Tumorerkrankungen sind selten. Die Erfolge in der Behandlung von onkologischen Erkrankungen sind zu einem wesentlichen Teil den Erkenntnissen stetig weiterentwickelter multizentrischer Studien und Register zu verdanken. MRT, PET und CT Untersuchungen sind ein fester Bestandteil dieser Studienprotokolle. Hat die intravenöse Kontrastmittelsonografie (CEUS) das Potential um zukünftig einen festen Platz in der Diagnostik pädiatrisch onkologischer Erkrankungen bekommen? Patienten und Methode: Mehr als ein Drittel aller 149 Kinder, die in der Pädiatrischen Sonografie der Medizinischen Hochschule Hannover eine CEUS erhielten, hatten onkologische Erkrankungen (34%). Mittleres Alter 9 Jahre, ausgeglichenes Geschlechterverhältnis. Die Eltern willigten der Untersuchung aufgrund des off-label-uses schriftlich ein. Es wurde bei keinem Patienten eine Sedierung benötigt und es kam zu keinen Nebenwirkungen. Ergebnisse: Bei 54 Kindern wurden 82 Untersuchungen durchgeführt. Folgende Tumore wurden untersucht: Neuroblastome 34%, Lebertumore 15% (Hepatoblastom n = 8, Metastasen n = 3, HCC n = 1), Sarkome 13%, Lymphome 9%, PTLD 5%, andere 8%.. Bei 13/54 insgesamt wurde bei Tumorverdacht ein Malignom ausgeschlossen. Der Anteil pathologischer Ergebnisse war 91%. Die CEUS Untersuchungen halfen CT oder MRT und damit auch Narkosen und Kosten einzusparen. Schlussfolgerungen: CEUS war von zusätzlichem individuellem Benefit in Diagnostik und Management pädiatrisch onkologischer Erkrankungen. Zukünftige Untersuchungen und ein pädiatrisches Register sollten den „Mehrwert“ dieser vielversprechenden Methode in der Zukunft belegen.