Einsatz moderner Ultraschalltechniken in der Abklärung des Sjögren Syndroms

Problemstellung: Zuletzt wurde in vielen Studien der Stellenwert der Sonografie in der Abklärung der Speicheldrüsen bei Verdacht auf ein primäres Sjögren Syndroms (pSS) diskutiert. Acoustic Radiation Force Impulse (ARFI), Real Time Tissue Elastografie (RTTE) und Virtual Touch Tissue Imaging (VTTI) stellen moderne Ultraschalltechniken dar und konnten zuletzt Einzug in die Routine verschiedener Fachdisziplinen finden. Mit dieser Untersuchung soll der Benefit dieser fortschrittlichen Methoden in der ultraschallmorphologischen Abklärung des pSS untersucht werden. Patienten und Methode: 50 Patienten mit der Diagnose eines pSS wurden einer Sonografie der Kopfspeicheldrüsen zugeführt (Gld. Parotis = GP, Gld. Submandibularis = GSM). Hochauflösende B-Mode-Sonografie (BMUS), RTTE, VTTI und ARFI wurden durchgeführt und eine Einteilung anhand entsprechender Scores vorgenommen. Als Vergleichsgruppe dienten 50 Patienten mit Sicca-Beschwerden, welche jedoch die AECG-Kriterien nicht erfüllten. Ergebnisse: In der BMUS zeigten in der pSS-Gruppe 41/50 GP und 42/50 GSM Auffälligkeiten. In der Kontrollgruppe hingegen zeigten 20/50 GP (p < 0,001) sowie 31/50 GSM (p > 0,001) abnorme Befunde. In der Untersuchung von RTTE und VTTI zeigten sich keine signifikanten Unterschiede (GP p = 1,0 und p = 0,251; GSM p = 0,06 und p = 0,835). In der ARFI-Untersuchungen zeigten sich signifikant höhere Werte der GP von Patienten mit pSS (Mittelwert: 2,99 m/s) als in der Kontrollgruppe (Mittelwert 2,16 m/s; p > 0,001). Selbiges lies sich in der Untersuchung der GSM beobachten (Mittelwert 2,54 m/s vs. 2,04 m/s; p = 0,008). Schlussfolgerungen: Im Gegensatz zur BMUS, mit der es gelingt strukturelle Veränderungen der Kopfspeicheldrüsens im Rahmen eines pSS darzustellen, die jedoch oft einer subjektiven Einschätzung des Untersuchers unterliegen, ist es mit dem ARFI-Technik möglich, objektiv die Steifigkeit der untersuchten Speicheldrüse zu beurteilen.