Ultraschall Med 2014; 35 - P4_3
DOI: 10.1055/s-0034-1389474

Semiquantitative Perfusionskinetik mittels kontrastmittelverstärkter Sonografie und Perfusionsanalysen – Vergleich des hepatozellulären Karzinoms (HCC) und der fokal nodulären Hyperplasie (FNH)

A Mohr 1, H Wobser 1, C Wendl 1, E Jung 1, D Schacherer 1
  • 1Uniklinikum Regensburg, Regensburg/DE

Problemstellung: Zur Differentialdiagnose der fokal nodulären Hyperplasie (FNH) und des hepatozellulären Karzinoms (HCC) scheint die Analyse der tumorspezifischen Vaskularisation dieser beiden hypervaskularisierten Tumorentitäten mittels der Kontrastmittelsonografie hilfreich zu sein. Ziel unserer Studie war die Evaluation einer neuen Quantifizierungssoftware (Qontrast). Patienten und Methode: 25 Patienten mit gesichertem HCC (mittleres Alter 60,3 +/- 10,7 Jahre) und 24 Patienten mit gesicherter FNH (mittleres Alter 35,6 +/- 11,8 Jahre) wurden in die Studie eingeschlossen. Alle Patienten wurden mittels kontrastmittelverstärkter Sonografie unter Verwendung des „second generation contrast agents“ SonoVue® (Bracco, Germany) untersucht. Retrospektiv wurde im Anschluss daran die Quantifizierungssoftware Qontrast® (Bracco, Milan, Italy) eingesetzt. Ergebnisse: Zwischen den beiden Tumorentitäten fanden sich deutliche Unterschiede hinsichtlich der Parameter „peak“ ([PEAK] HCC: 41,72 bis 76,96; median 60,70) versus FNH (40,36 to 76,42; median 70,03), „time-to-peak“ ([TTP] HCC: 4,28 bis 17,79; median 8,19) versus FNH: 2,58 to 8,17; median 5,69) und “regional blood volume” ([RBV] HCC: 396,17 bis 1971,18; median 767,12) versus FNH: 241,77 bis 1504,71; median 614,73). Die als FNH gesicherten Läsionen zeigten eine signifikant kürzere „time-to-peak“ (p < 0,001) und ein signifikant geringeres „regional blood volume“ (p < 0,05) als die HCC Läsionen. Schlussfolgerungen: Die Perfusionskinetiken dieser hypervaskularisierten Leberläsionen zeigten deutliche Unterschiede in der arteriellen Durchblutung. Unsere Ergebnisse suggerieren eine schnellere Kontrastmittelaufnahme der FNH Läsionen im Vergleich zum hepatozellulären Karzinom.