Ultraschall Med 2014; 35 - V14_2
DOI: 10.1055/s-0034-1389468

Update endokavitärer Kontrastultraschall (eCEUS) 2014 im Abdomen

A Heinzmann 1, T Müller 1, S Kubicka 1, W Blank 1
  • 1Klinikum am Steinenberg, Reutlingen/DE

Problemstellung: In zahlreichen Beiträgen haben wir unsere Erfahrungen mit der endokavitären Kontrastmittelapplikation über liegende Katheter und Drainagen im Bereich des Abdomens demonstriert. Anhand klinischer Beispiele soll ein Update über den endokavitären Kontrastultraschall gegeben werden. Insbesondere berichten wir über zwei Fälle einer Harnblasenperforation welche in der MRT nicht zu erkennen waren. Patienten und Methode: Bei beiden Patienten wurde über einen bereits gelegten transurethralen Harnblasenkatheter unter sterilen Bedingungen physiologische Kochsalzlösung unter Zumischung von 0,1 ml SonoVue® eingebracht. Die Verteilung des Ultraschallkontrastverstärkers wurde beobachtet. Lage, Ausdehnung und Komplikation des Befundes wurden erhoben und wenn vorliegend mit dem radiologischen Verfahren verglichen. Ergebnisse: Im Falle unserer beider Patienten konnte mithilfe der Kontrastmittelzumischung in Kochsalzlösung eine Perforation der Harnblase gezeigt werden. Es ließen sich außerdem hochsensitiv Fisteln zu Blutgefäßen bzw. in präformierte Abszesshöhlen nachweisen. In beiden Fällen konnten die dargestellten Komplikationen mit dem vergleichenden radiologischen Verfahren nicht detektiert werden. Die gewonnenn Erkenntnisse führten in beiden Fällen zu einem operativen Vorgehen. Hierbei konnten beide Befunde intraoperativ bestätigt werden. Vorraussetzung für das bisher komplikationslose Verfahren ist ein streng steriles Arbeiten. Schlussfolgerungen: Durch die Möglichkeit einen in Kochsalzlöung eingebrachten Ultraschallkontrastverstärker über eine liegende Drainage oder einen Katheter im Bereich des Abdomens zu applizieren steht dem Ultraschaller eine äußerst effiziente, kostengünstige und nahezu nebenwirkungsfreie Methode zur Verfügung. Ein bedeutender Vorteil ist die Möglichkeit in Echtzeit dynamisch zu untersuchen. Das Spektrum der diagnostischen Möglichkeiten erweitert sich deutlich.