Ultraschall Med 2014; 35 - P1_4
DOI: 10.1055/s-0034-1389448

Differentialdiagnose der Ovarialvenenthrombose

J Fernandez Sanchez 1
  • 1Robert-Bosch-Krankenhaus, Stuttgart/DE

Problemstellung: Eine Ovarialvenenthrombose (OVT) ist eine seltene, aber lebensbedrohliche Erkrankung. Sie tritt vorwiegend im Wochenbett nach Sectio caesarea auf. Eine Lungenembolie wurde in bis zu 33% der Fälle gefunden, und eine Letalität bei Sepsis mit Lungenembolie bei bis zu 4%. Deswegen ist eine schnelle Diagnose und Behandlung notwendig. Ziel dieser Präsentation ist eine Evaluation der sonografischen Diagnose und Differentialdiagnose der OVT. Patienten und Methode: Sonografische Untersuchungen bei Patientinnen mit Unterbauchbeschwerden und Fieber unklarer Genese nach Entbindung. Die Diagnose einer OVT sowie einer anderen Pathologie wurde mittels CT und/oder MR und/oder sonografischer Verlaufskontrolle bestätigt. Ergebnisse: Eine OVT wurde bei 12 Patienten gefunden. Die Sonografie zeigte eine dilatierte Ovarialvene mit leicht echoarmem bis echoreichem Inhalt ohne venöses Signal in Color Doppler. Eine Beteiligung der V. cava inferior wurde in 4 Fällen festgestellt. Die meisten Ursachen der Beschwerden in den übrigen Fällen waren: Hämatom, Abszessbildung, Enteritis, Divertikulitis und Appendizitis. Schlussfolgerungen: Aufgrund der wichtigen klinischen Konsequenzen sollte bei unklaren Beschwerden mit Fieber innerhalb der ersten Woche postpartal stets an eine OVT gedacht werden. Ausreichende Kenntnisse in der sonografischen differentialdiagnostischen Betrachtung sind auch notwendig. Die sonografischen Merkmale einer OVT und ihrer Differentialdiagnose werden präsentiert und diskutiert.