Ultraschall Med 2014; 35 - V15_2
DOI: 10.1055/s-0034-1389438

Interobserver Variabilität bei der volumetrischen Erfassung des Maxilla-Mandibula-Nasion-Komplexes (MMN-Winkel)

DR Hartge 1, M Gembicki 2, J Weichert 2
  • 1Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Campus Lübeck, Lübeck/DE
  • 2Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck, Lübeck/DE

Problemstellung: Erfassung der Interobservervariabilität des des MMN-Winkels (s. Weichert et al., 2014) zur Evaluation des fetalen Profiles auf Basis eines sonographisch generierten Volumendatensatzes. Patienten und Methode: Es wurden 230 fetale Volumendatensätze des Kopfes, die während einer Ultraschalluntersuchung im zweiten Trimenon erfasst wurden, ausgewertet. Die Insonation erfolgte stets von frontal. Drei ärztliche Untersucher, mit unterschiedlichem Ausbildungsstand im pränatalen Ultraschall (Anfänger, DEGUM I, DEGUM II) führten die Bearbeitung der Volumina unabhängig voneinander insgesamt dreimal im Abstand von 4 Wochen (t1 – 3) durch, bei der die midsagittale Ebene dargestellt und der MMN-Winkel bestimmt wurde. Die Interobservervariabilität wurde berechnet und beinhaltete die Standardabweichung der Unterschiede der einzelnen Messungen, sowie die zusätzliche Darstellung durch Bland-Altman-Diagramme. Ergebnisse: Die Darstellung der midsagittalen Ebene war in allen Fällen möglich. Die Interobservervariabilität zwischen DEGUM II und den beiden anderen Untersuchern zum Zeitpunkt t1 war ausgeprägt (ICC 0,232 bzw. 0,197), zeigte im weiteren Verlauf (t2/t3) der Studie jedoch eine deutliche Verbesserung mit guter und sehr guter Korrelation (ICC 0,930 und 0,901). Die korrespondierende Analyse der Bland-Altman-Diagramme illustrierte ebenfalls die Zunahme der Übereinstimmungen der Messungen. Schlussfolgerungen: Die Variabilität der Messungsergebnisse zeigte eine deutliche Verbesserung während des Zeitraumes der Studie bis hin zu einer sehr guten Übereinstimmung aller Untersucher. Die Anwendung des Winkels ist damit eine einfach anzuwendende und schnell zu erlernende Methode zur objektiven Bewertung des fetalen Profiles, die die Eigenschaften mehrerer etablierter Profilmesswerte inklusive der prefrontal-space-ratio in sich vereinigt.