Zielsetzung: Die Arteria lusoria ist eine seltene Ursache für Dysphagie. In der Literatur wird
die alleinige Ligatur der Arteria lusoria am Aortenbogen mit Resektion der Gefäßes
und distaler Ligatur als ausreichend beschrieben. Ziel dieser Arbeit ist einen Überblick
über die Therapieverfahren und Symptome anhand von 2 Fallbeispielen zu geben.
Methoden: Die Daten von 2 Patienten wurden retrospektiv hinsichtlich Symptomen, Diagnostik
und Therapieverfahren im Kontext der vorhandenen Literatur untersucht. Ergebnisse: Bei den untersuchten Patienten entsprang A. lusoria hinter der linken A. subclavia
aus dem Aortenbogen und drückte hierdurch den Ösophagus an die Trachea. Dies führte
bei bei den Patienten zu Dysphagie. Eine Patientin war zum Zeitpunkt der Operation
11 Monate, die andere 14 Jahre alt. Die 11 Monate alte Patientin kam als hypotrophes
Neugeborenes zur Welt und konnte nur durch Sondenernährung in einen eutrophen Ernährungszustand
gebracht werden. Neben der Dysphagie bestand eine chronische Aspiration, die zu rezidivierenden
Bronchitiden und Aspirationspneumonien führte. Bei der anderen Patientin trat die
Dysphagie erst im Alter von 14 Jahren auf. In der Literatur wird ein operatives Verfahren
bei symptomatischen Patienten empfohlen. Es gibt vielfältige Operationstechniken,
führend ist hier die Ligatur der A. lusoria und die Versorgung über Kollateralkreisläufe.
Bei den zwei Patientinnen führten wir eine Re-Anastomisierung der A. subclavia dextra
an die A. carotis communis über eine rechtsseitige Thorakotomie durch. Das obere Mediastinum
wurde breit eröffnet. Der Ösophagus wurde vollständig mobilisiert. Der Truncus brachiocephalicus
wurde aus dem Aortenbogen abgesetzt. Eine Re-Anastomisierung erfolgte End-zu-Seit
in die A. carotis communis. Mortalität und Morbidität traten nicht auf. Bei beiden
Patientinnen wurde die Dyphagie beseitigt,
Schlussfolgerungen: Die arterielle Rekonstruktion verbessert die Durchblutung der rechten oberen Extremität.
Dieses Vorgehen wird mit den Ergebnissen in der Literatur verglichen. Die Rekonstruktion
ist nicht mit einer höheren Mortalität und Morbidität vergesellschaftet.