Zentralbl Chir 2014; 139 - PB_3_11
DOI: 10.1055/s-0034-1389320

Kasuistik: Ateminsuffizienz bei isolierter vorderer Brustwandinstabilität

M Leistner 1, R Muellenbach 1, M Kredel 1, T Walles 1
  • 1Universitätsklinik Würzburg

Zielsetzung: Die Indikation zur osteosynthetischen Versorgugn von vorderen Brustkorbverletzungen ist immernoch strittig. In unserem fallbeispiel konnte die respiratorische Kompromitierugn einer Patientin vor und unmittelbar nach der osteosyntheischen Versogugn einer isolierten vorderen Brustwandinstabilität objektiviert werden.

Epikrise: Eine 59-jährige Patientin zog sich bei einem Sturz von Pferd eine Rippenserienfraktur beidseits mit Instabilität der vorderen Brustwand zu. Nebenbefundlich bestand noch eine nicht operationspflichtige LWK-Fraktur sowie eine Clavikulafraktur rechts. Eine relevante Lungenkontusion bestand nicht. Aufgrund der vorderen Brustwandinstabilität erschöpfte sich die Patientin respiratorisch und wurde beatmunsgpflichtig. Mittels elektrischer Impedanztotmografie (EIT) (Dräger, Lübeck) konnte bedside-mässig eine chaotische Ventilation des Lungenparenchyms unter Spontanatmung objektiviert werden. Die Indikation zur beidseitgen osteosyntheischen Versorgung der Rippenserienfrakturen wurde gestellt. Die Pat. konnte 4 Stunden nach der OP extubiert werden. In der EIT Messung zeigte sich jetzt eine physiologische Ventilation des Lungenparenchyms.

Schlussfolgerung: Die osteosyntheische Versorgung von instabilen Brustwandverletzungen führt in Abwesenheit von anderen schwerwiegenden Begleitverletzungen zu einer relevanten Verbesserung der Lungenfunktion und deutlichen Reduktion der Morbidität der Patienten. Die elektrische Impedanztomografie ist ein neues nicht-invasives Messverfahren, das u.a. bei der Abklärung schwerer Thoraxtraumata im Entscheidungsalgorithmus eine Hilfestellung sein kann.