Geburtshilfe Frauenheilkd 2014; 74 - FV_01_05
DOI: 10.1055/s-0034-1388540

Rezidivdeszensus nach anteriorer Netz Kolposuspension (TiLoop Total 6 Studie)

M Grebe 1, 2, G Cisternas 3, D Watermann 4, B Henne 5, J Kaufhold 6, M Mengel 7, M Stehle 8, C Fünfgeld 8
  • 1Krankenhaus Dresden Friedrichstadt, Gynäkologie und Geburtshilfe, Dresden, Germany
  • 2Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik für Gynäkologie, Hamburg, Germany
  • 3Krankenhaus Dresden-Friedrichstadt Städtisches Klinikum, Dresden, Germany
  • 4Evangelisches Diakoniekrankenhaus, Freiburg, Germany
  • 5St. Elisabeth Krankenhaus, Leipzig, Germany
  • 6Klinikum, Ludwigsburg, Germany
  • 7Klinikum Oberlausitzer Bergland GmbH, Zittau, Germany
  • 8Waldburg-Zeil Kliniken, Tettnang, Germany

Einführung: In dieser geplanten Subgruppenanalyse der Tiloop Total 6 Studie wurden die Rezidivsenkungen in allen Kompartimenten untersucht. (NCT01084889)

Methodik: Als Rezidiv war jeder Befund im POP-Q Schema schlechter als der Ausgangsbefund oder der Zwischenuntersuchungen definiert.

Resultat: Insgesamt wurden 289 Patientinnen behandelt, 284 haben das 12 Monats Follow Up und 93 das 36 Monats Follow Up abgeschlossen.

Nach der o.g. Definition erlitten 15,9% (46/289) aller Patientin einen Rezidiv-Deszensus, wobei 6/289 (2,1%) Patientinnen einen Deszensus im vorderen, Kompartiment und 40/289 (13,8%) einen Deszensus im Gegenkompartimente erlitten. Von den 6 Patientinnen mit einem Rezidivdeszensus im vorderen Kompartiment hatten 2/6 ein komplettes Versagen nach Netzteildurchtrennung.

Für Senkungen des hinteren Kompartiments fand sich, dass eine vorbestehende oder begleitende Hysterektomie das Risiko des Rezidivs von 7,7% auf 19,7% erhöhte, eine begleitende hintere Kolporrhaphie das Risiko von 18,6% auf 10,9% senkte und eine hintere Netzkolposuspension das geringste Rezidivrisiko von 1,4% hatte. (alle p < 0,001). Im Vergleich von Patientinnen mit Rezidivdeszensus und solchen mit erfolgreicher Operation fanden sich bei der QoL signifikante Unterschiede im Prolaps Impact und Sleep/Energy, trotzdem waren auch in der Rezidivgruppe alle QoL Werte signifikant besser.

Schlussfolgerung: Vaginale Netzkolposuspensionen sind nach wie vor die erfolgreichste Methode zur Korrektur des schweren Deszensus mit signifikanter Verbesserung der Lebensqualität in allen Bereichen, sogar bei Rezidivdeszensus im Gegenkompartiment. Eine Hysterektomie scheint das Rezidivdeszensusrisiko zu erhöhen. Die vordere Netzkoposuspension unter Erhalt des Uterus in Kombination mit einer hinteren Kolporrhapie oder, bei entsprechender Indikation, kombinierten Netzsuspension hat in dieser Studie das geringste Rezidiv-Risiko.