Geburtshilfe Frauenheilkd 2014; 74 - PO_Onko11_15
DOI: 10.1055/s-0034-1388531

Einsatzmöglichkeiten der Mammaszintigrafie (Breast Molecular Imaging) in der Diagnostik multizentrischer Tumorherde bei Mammakarzinompatientinnen – Erste Erfahrungen im Rahmen eines Pilotprojektes

M Eichbaum 1, A Dietrich 1, C Strothotte-Scholz 2, G Grosser 2
  • 1St.-Marien-Krankenhaus d. Katharina-Kaspar-Kliniken Lehrkrankenh. d. Johann-Wolfgang-Goethe-Univ. Frankfurt/Main, Frauenklinik, Frankfurt, Germany
  • 2St. Marienkrankenhaus Frankfurt am Main, Klinik für Radiologie, Nuklearmedizin und Strahlentherapie, Frankfurt, Germany

Fragestellung: Die Mammaszintigrafie, auch Breast Molecular Imaging (BMI) oder Breast-specific gamma imaging (BSGI) ist eine neue nuklearmedizinische Methode, mit der kleine, okkulte multizentrische Tumorherde bei Patientinnen mit Mammakarzinom diagnostiziert werden können. Die Methode basiert auf einem unterschiedlichen Stoffwechsel zwischen Tumorgewebe und Normalgewebe vor dem Hintergrund einer unterschiedlichen Dichte an Mitochondrien und stellt möglicherweise eine Alternative zur MR-Mammografie dar.

Methodik: Im Rahmen eines Pilot-Projektes wurden an unserem Brustzentrum einzelne Mammakarzinompatientinnen mit radiologischer dichter Brust in der Mammografie (ACR 3 – 4) oder bereits gesicherter Multizentrizität mit der Mammaszintigrafie untersucht. Die Patientinnen wurden mit einem Technetium-haltigen Kontrastmittel i.v. vorbereitet, anschließend erfolgte die Untersuchung und bildgebende Weiterverarbeitung mit einer Gammakamera der Fa. DILON Technologies (USA). Wenn vorhanden wurden Vergleiche mit korrespondierenden Befunden der MR-Mammografie angestellt. Ferner erfolgten Korrelationen mit der postoperativen Histologie.

Ergebnis: Die Mammaszintigrafie war unproblematisch durchführbar und wurde von den untersuchten Patientinnen jeweils gut toleriert. Es werden die Kasuistiken einzelner Patientinnen aus der Pilotphase des Projektes präsentiert und die bildgebenden Befunde von Mammografie, Mammasonografie und, wenn vorhanden, MR-Mammografie mit den Befunden der Mammaszintigrafie verglichen. Ferner die Ergebniskorrelation mit der gesicherten Histologie.

Schlussfolgerung: Die Mammaszintigrafie stellt eine vielversprechende neue Untersuchungstechnik zur prätherapeutischen Diagnostik bei Patientinnen mit mammographisch schlecht beurteilbarer Brust und/oder Verdacht auf Multizentrizität dar. Weitere prospektive Studien sollten unternommen werden, um den Stellenwert dieser Methode gegenüber anderen bildgebenden Verfahren weiter abzugrenzen.