Geburtshilfe Frauenheilkd 2014; 74 - PO_Onko09_19
DOI: 10.1055/s-0034-1388497

DETECT IV – Multizentrische Studie bei Patientinnen mit HER2-negativem metastasierten Brustkrebs und persistierenden ausschließlich HER2-negativen zirkulierenden Tumorzellen (CTCs)

F Schochter 1, S Albrecht 1, TWP Friedl 1, C Melchers 2, C Hagenbeck 2, B Jäger 1, B Rack 3, V Müller 4, PA Fasching 5, W Janni 1, T Fehm 2
  • 1Universitätsklinikum Ulm, Frauenklinik, Ulm, Germany
  • 2Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Frauenklinik, Düsseldorf, Germany
  • 3Ludwig Maximilians Universität, Frauenklinik, München, Germany
  • 4Universitätsklinik Hamburg-Eppendorf, Frauenklinik, Hamburg, Germany
  • 5Universitätsklinik Erlangen, Frauenklinik, Erlangen, Germany

Einleitung: Ein wichtiger Bestandteil der Behandlung beim metastasierten Brustkrebs (MBC) ist die Überwachung des Therapieansprechens. Mehrere Studien weisen darauf hin, dass der Nachweis zirkulierender Tumorzellen (CTCs) im Blut zu unterschiedlichen Behandlungszeitpunkten wertvolle Aussagen zum Therapieansprechen geben könnte. Die Rolle des Phänotyps von CTCs für das Therapieansprechen ist jedoch noch wenig untersucht. Im Rahmen der DETECT-Studien soll die Wirksamkeit von auf den HER2-Status der zirkulierenden Tumorzellen abgestimmten Therapieansätzen beim HER2-negativen metastasierten Brustkrebs evaluiert werden.

Methodik/Studiendesign: Die im Dezember 2013 angelaufene DETECT IV Studie ist eine deutschlandweite multizentrische Phase II Studie für Patientinnen mit HER2-negativem metastasierten Brustkrebs und HER2-negativen zirkulierenden Tumorzellen. Im ersten bereits gestarteten Behandlungsarm für postmenopausale Patientinnen mit hormonrezeptor-positivem Primärtumor wird die Effektivität der Kombination von Everolimus mit einer endokrinen Standardtherapie evaluiert. Ein zweiter geplanter Behandlungsarm sieht vor, Patientinnen mit entweder triple-negativen MBC oder hormonrezeptor-positiven MBC und Indikation zur Chemotherapie mit Eribulin zu behandeln. Beide Arme der DETECT IV Studie ergänzen somit die seit 2012 rekrutierende deutschlandweite, 2-armige, multizentrische und randomisierte DETECT III Studie, welche die Wirksamkeit einer Standardtherapie in Kombination mit Lapatinib bei Patientinnen mit HER2-negativem Primärtumor aber HER2-positiven zirkulierenden Tumorzellen untersucht.

Ausblick: In den DETECT-Studien wird zum ersten Mal eine Therapieentscheidung aufgrund der molekularbiologischen Eigenschaften von zirkulierenden Tumorzellen getroffen. Sollten die Ergebnisse der Studien zeigen, dass Patienten von einem solchen Vorgehen profitieren, ergeben sich neue Möglichkeiten für individualisierte zielgerichtete Therapiekonzepte in der metastasierten Situation.