Geburtshilfe Frauenheilkd 2014; 74 - PO_Onko07_19
DOI: 10.1055/s-0034-1388459

p53-Autoantikörper – ein sensitiver Marker für den Krankheitsverlauf für Ovarialkarzinom-Patientinnen

K Nicolaus 1, N Häfner 1, M Gajda 2, H Diebolder 1, M Dürst 1, IB Runnebaum 1
  • 1Universitätsklinikum Jena, Frauenklinik, Jena, Germany
  • 2Institut für Pathologie, Universitätsklinikum Jena, Jena, Germany

Fragestellung: Das Ausmaß der operativen Tumorentfernung ist der wichtigste Prognosefaktor bei der Behandlung fortgeschrittener Ovarialkarzinome. Der Serummarker CA125 weist ein Detektionslimit von einem Tumorvolumen > 8 cm3 auf. Somit kann die Präsenz von minimal-residualen Tumorresten nicht sicher bestimmt werden. Ebenso ist eine frühzeitige Diagnose von Rezidiven erschwert. Ebenso kann die präoperative Bestimmung von CA125 keine Auskunft über das Tumorbefallsmusters geben.

Methodik: Prospektive Untersuchung von Serumproben von Patientinnen mit Ovarialkarzinom mittles ELISA. Bei positivem präoperativen p53-AAK Status erfolgt der Einschluss in den Studienteil zur Bestimmung des zeitlichen Verlaufs von p53-AAK-Spiegeln unter Chemotherapie und in der frühen Nachsorge. Zudem werden immunhistochemische Analysen zu p53-Proteinüberexpression durchgeführt.

Ergebnis: p53-AAK wurden in 20 von 85 (23,5%) der initial getesteten präoperativen Seren nachgewiesen. Es erfolgt ein Vergleich der Gruppen bezüglich Alter, Tumorstadium und Grading sowie der Rate an R0-Resektionen und postoperativen Komplikationen. Der Tumormarker CA12 – 5 und das onkologische Outcome werden dem gegenüber gestellt. P53-AAK treten häufiger bei Patientinnen mit starker p53-Proteinüberexpression auf, sind aber nicht auf das Kollektiv beschränkt. Patientinnen, welche im Verlauf ein Rezidiv entwickelten, zeigten mehrfach durchgehend positive p53-Autoantikörper-Spiegel bei intermittierend negativem CA125.

Schlussfolgerung: Diese Daten zeigen, dass der p53-AAK Nachweis sensitiver für die Detektion von kleinsten Tumorresten ist als CA125. Zu vermuten ist, dass Unterschiede in der Markerentstehung ursächlich dafür sind. Während CA125 als klassischer Tumormarker direkt mit der Tumormasse korreliert, werden Autoantikörper, als Reaktion auf vorhandene Tumorzellen vom Immunsystem produziert, wodurch es zur Amplifikation des Signals kommt.