Geburtshilfe Frauenheilkd 2014; 74 - PO_Onko06_04
DOI: 10.1055/s-0034-1388425

Verwendung von Indocyaningrün zur Markierung von Wächterlymphknoten beim Zervix-, Endometrium- und Vulvakarzinom

S Baum 1, J Radosa 1, P Sklavounos 2, E Solomayer 2, R Joukhadar 2
  • 1Universität des Saarlandes, Homburg/Saar, Germany
  • 2Uniklinikum des Saarlandes, Homburg/Saar, Germany

Fragestellung: Durchführbarkeit der Markierung des Wächterlymphknotens bei Genitalkarzinomen mittels Indocyaningrün (= ICG)

Methodik: Die Wächterlymphknotenmarkierung bei Genitalkarzinomen gewinnt zunehmend an Bedeutung. Insgesamt ist die Markierung mittels Technetium aufgrund von Beachtung der Sicherheitsbestimmungen und weiterer Faktoren ein relativ aufwändiges Verfahren. Auf der Suche nach besser praktikablen Verfahren haben wir den Einsatz von Indocyaningrün untersucht. In unserer Untersuchung wurde die Durchführbarkeit der Markierung von Wächterlymphknoten beim Endometrium-, Zervix- und Vulvakarzinom mittels Indocynanigrün (= ICG) überprüft.

Bei ICG handelt es sich um einen infrarotnahen Farbstoff. Dieser kann direkt präoperativ in Narkose zur Markierung der Wächterlympknoten appliziert werden.

Ergebnis: In unserer Untersuchung konnten wir zeigen, dass mit ICG eine vergleichbare Detektionsrate von Wächterlymphknoten wie mit Technetium bzw. Patentblaulösung bei Genitalkarzionmen erzielt werden konnte. Weiterhin zeigte sich die Markierung als im klinischen Alltag gut praktikabel und sicher.

Die Applikation von ICG ist mit geringerem Aufwand und weniger Belastung für die Patientinnen durchführbar, bei vergleichbarer Detektionsrate im Vergleich zur Markierung mittels Technetium. Aufgrund der fluoreszierenden Eigenschaft von ICG sind die so markierten Lymphknoten leichter detektierbar als dies mit patentblau der ist.

Insgesamt zeigte sich der Einsatz von ICG, bei Beachtung der Kontraindikationen, als sehr sicheres und gut praktikables Verfahren.

Schlussfolgerungen: Aufgrund der oben aufgeführter Eigenschaften und guten Praktikabilität von ICG im klinischen Alltag ist aus unserer Sicht dieses Verfahren eine gute Option für die zukünftige Wächterlymphknotenmarkierung bei Genitalkarzinomen.