Geburtshilfe Frauenheilkd 2014; 74 - PO_Onko04_11
DOI: 10.1055/s-0034-1388394

HPV-Eliminationsrate nach operativer oder radiologischer Therapie von prätherapeutisch HPV-positiven Zervixkarzinomen

C Grimm 1, C Natter 1, P Speiser 1, R Zeillinger 1, A Reinthaller 1, S Polterauer 1
  • 1Medizinische Universität Wien, Wien, Austria

Fragestellung: Bislang gibt es keine Daten über die HPV-Eliminationsrate nach Primärtherapie eines invasiven Zervixkarzinoms und einen möglichen Zusammenhang mit dem Auftreten eines Rezidivs. Ziel dieser Studie ist die Untersuchung der HPV-Eliminationsrate nach operativer oder radiologischer Therapie eines prätherapeutisch HPV-positiven Zervixkarzinoms.

Methodik: Insgesamt wurden 47 Frauen mit invasivem Zervixkarzinom und Hochrisiko-HPV-Infektion in die Studie eingeschlossen, die zwischen April 2009 und Oktober 2012 eine Primärtherapie an der Medizinischen Universität Wien erhalten hatten. Die HPV-Testung wurde prätherapeutisch, 3 Monate und 6 Monate nach Ende der Primärtherapie durchgeführt. Die Patientinnen wurden im Rahmen der onkologischen Nachsorge routinemäßig nachbeobachtet.

Ergebnis: In die endgültige Analyse wurden nur Frauen mit Komplettremission nach Primärtherapie eingeschlossen. 14 Frauen wurden durch eine radikale Hysterektomie behandelt, bei 33 Frauen wurde eine primäre Radio-Chemotherapie durchgeführt. Nach abgeschlossener Therapie konnte bei 19,1% der eingeschlossenen Patientinnen eine Infektion mit Hochrisiko-HPV-Typen nachgewiesen werden. Die Art der Primärtherapie war nicht mit dem Risiko einer posttherapeutisch persistierenden HPV-Infektion assoziiert (p = 0,2; OR 0,2 [0,02 – 2,1]). Zum Zeitpunkt der Datenanalyse hatten neun Patientinnen (19,1%) ein Rezidiv und fünf Patientinnen waren an der Tumorerkrankung verstorben (10,6%). Es konnte kein signifikanter Zusammenhang zwischen einer persistierenden Infektion mit humanen Papillomaviren und dem Auftreten eines Rezidivs gezeigt werden (p = 0,4; OR 2,3 [0,4 – 13,1]).

Schlussfolgerung: Die HPV-Eliminationsraten nach operativer verglichen mit radiologischer Primärtherapie des Zervixkarzinoms sind vergleichbar. Eine persistierende Infektion mit humanen Papillomaviren nach abgeschlossener Primärtherapie scheint nicht mit einem höheren Risiko für das Auftreten eines Rezidivs assoziiert zu sein.