Geburtshilfe Frauenheilkd 2014; 74 - PO_Onko04_07
DOI: 10.1055/s-0034-1388390

3D-Sonografie und Realtime-Elastografie zur präoperativen Bestimmung der Tumorgröße beim Mammakarzinom

A Stachs 1, M Pandjaitan 1, S Hartmann 1, G Kundt 2, B Gerber 1
  • 1Universitätsfrauenklinik, Brustzentrum, Rostock, Germany
  • 2Institut für Biostatistik und medizinische Informatik, Universität, Rostock, Germany

Ziel: 3D-Sonografie (3D) bietet den Vorteil einer zusätzlichen Dimension im Vergleich zur zweidimensionalen Sonografie, während Real-time-Elastografie (RTE) auf unterschiedlicher Verformbarkeit von Geweben beruht. Es wurde untersucht, ob durch 3D und RTE eine exaktere präoperative Schätzung der Tumorgröße im Vergleich zu Ultraschallmethoden wie dem konventionellen B-mode-Ultraschall (US) und dem Compound-Imaging (CI) möglich ist.

Methode: Es wurde bei 93 malignen Brustläsionen der größte Durchmesser mit sieben verschiedenen Ultraschall-Methoden bestimmt. Bei US, CI und 3D wurden jeweils zwei Messungen durchgeführt, zum einen nur das echoarme Zentrum (US1, CI1, 3D1) und zum anderen bei Vorhandensein eines echoreichen Randsaumes echoarmes Zentrum plus Randsaum (US2, CI2, 3D2). Die Ergebnisse wurden mittels der linearen Regression, des T-Tests und der Bland-Altman Plots mit der histologischen Tumorgröße verglichen.

Ergebnisse: Die Größenbestimmung war am genauesten bei Einbeziehung des echoreichen Randsaumes (3D2: R2= 0,811; CI2: R2= 0,667; CI1 R2= 0,644; US2: R2= 0,611; 3D1: R2= 0,5; US1: R2= 0,443; RTE: R2= 0,342). Die Bland-Altman Plots zeigten, dass die Tumorgröße am genauesten mit RTE, gefolgt von CI2 und US2 und am ungenauesten mit US1 geschätzt wurde. Die Größe kleiner Tumore (≤20 mm) wurde präziser und eher zu groß geschätzt und die der großen Tumore (> 20 mm) unpräziser und eher zu klein. Eine Unterschätzung der Tumorgröße > 5 mm trat signifikant häufiger bei US1 und CI1 auf (34,4% und 37,6%) im Vergleich zu US2, CI2, RTE und 3D1 (16,2 – 21,5%).

Schlussfolgerung: Für eine exakte sonographische Tumorgrößenbestimmung ist die Einbeziehung des echoreichen Randsaumes essentiell. Unter Berücksichtigung dessen sind 3D-Sonografie und RTE den konventionellen Ultraschalltechniken nicht überlegen.