Geburtshilfe Frauenheilkd 2014; 74 - PO_Onko03_05
DOI: 10.1055/s-0034-1388369

Progressionsfreies Intervall und Gesamtüberleben bei Endometrioidem Endometriumkarzinom im FIGO-Stadium IB

V Kolovetsiou-Kreiner 1, S Begusch 1, J Haas 1, K Tamussino 1, E Petru 1
  • 1Medizinische Universität Graz, Univ. Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Graz, Austria

Fragestellung: Ziel dieser retrospektiven Studie war die Evaluierung des progressionsfreien Intervalls (PFS) und des Gesamtüberlebens (OS) bei Patientinnen mit endometrioidem Endometriumkarzinom mit tiefer myometraner Infiltration (> 50%).

Methode: Daten von 228 Patientinnen, die in den Jahren 1980 – 2007 behandelt wurden, wurden analysiert. Alle Patientinnen wiesen ein endometrioides Endometriumkarzinom mit tiefer Infiltration des Myometriums auf (FIGO IB, 2009). Alle wurden einer totalen abdominalen Hysterektomie mit bilateraler Salpingoophorektomie unterzogen. 84 (37%) der Patientinnen wurden auch einer retroperitonealen Lymphadenektomie unterzogen. 27% davon wiesen einen positiven Lymphknotenstatus auf (somit FIGO IIIc). Für die Auswertung wurden drei Studiengruppen definiert: 1) negativer Lymphknotenstatus (n = 61), 2) positiver Lymphknotenstatus (n = 23), 3) unbekannter Lymphknotenstatus (n = 144).

Ergebnisse: Die 10-Jahres PFS betrug bei Patientinnen mit negativem, positivem und unbekanntem Lymphknotenstatus 85%, 47% und 54%. (P = 0,007). Das OS nach 10 Jahren betrug 88%, 57% bzw. 68% (P = 0,004). Für die Gesamtgruppe war das PFS und das OS für Patientinnen mit Tumoren und einem Grading G1 gegenüber G2 und G3 – signifikant besser (P = 0,00 bzw. P = 0,04).

Schlussfolgerung: Patientinnen mit tiefer myometranen Invasion wiesen bei negativem Lymphknotenstatus nach 10 Jahren eine Rezidivrate von nur 15% auf. Diese steigert sich auf 53%, wenn positive Lymphknoten vorliegen (FIGO IIIc, 2009). G3 stellt einen wesentlichen negativen prognostischen Zusatzfaktor bei Patientinnen mit tiefer Invasion dar.