Differenziert die neue FIGO-Klassifikation für das Ovarialkarzinom besser die unterschiedlichen Prognosegruppen?

FIGO war die erste Organisation, die ihre eigenen Klassifikation und Staging-System im Jahr 1958 entwickelt hat. Anschließend im Jahr 1966 veröffentlichte die UICC sein eigenes Staging-System gefolgt von AJCC im Jahr 1976. Wir sind jetzt mit einer neuen Revision der FIGO-Klassifikation für Ovarialkarzinom konfrontiert.

Ziel dieser Arbeit ist ein Vergleich zwischen der alten und der neuen überarbeiteten Klassifizierung in dem fortgeschrittenen Stadium FIGO IIIC.

Material und Methode: Wir analysieren unser prospektiv geführtes Klinik-Tumorregister und vergleichen die alte (1988) mit der neuen FIGO Klassifikation von 2014. In die Analyse wurden alle 1.064 Pat. mit primärem Ovarialkarzinom und Therapie in unserer Klinik (2000 – 2010 HSK Wiesbaden, 2011 – 13 KEM Essen)

Ergebnisse: 39 (3,7%) Patientinnen hatten eine mikroskopische Metastasierung extrapelvin ohne Lymphknotenmetastasen (FIGO IIIA1). 14 (1,2%) Patientinnen hatten eine mikroskopische Peritoneal-Beteiligung extrapelvin mit oder ohne positive retroperitoneale Lymphknoten (FIGO III A2). 122 (11,5%) Patientinnen hatten makroskopische Peritonealmetastasen extrapelvin < 2 cm Größe (FIGOIIIB).

363 (34,1%) Patientinnen hatten eine makroskopische Peritonealmetastasen extrapelvin > 2 cm (FIGOIIIC).

In Bezug auf die Überlebensanalyse war das mediane Überleben der Patientinnen im Stadium FIGO IIIA1 noch nicht erreicht. Das mediane Überleben der Patientinnen im Stadium FIGO IIIC lag bei 35 Monate. (p < 0,001)

Das mediane progressionsfreie Überleben der Patientinnen im Stadium FIGO IIIA1 war noch nicht erreicht. Das mediane progressionsfreie Überleben der Patientinnen im Stadium FIGOIIIC betrug 18 Monate.

Fazit: Die neue überarbeitete FIGO-Klassifikation für Ovarialkarzinom verbessert die Trennungsschärfe zwischen den Stadien und stuft reinen Lymphknotenbefall vom FIGO IIIC auf FIGO IIIA1 runter.