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DOI: 10.1055/s-0034-1388352
Prognostische Rolle des Metastasierungssuppressors KAI1 (CD82) beim Ovarialkarzinom
Fragestellung: Das Ovarialkarzinom weist unter den gynäkologischen Erkrankungen die ungünstigsten 5-Jahres Überlebensraten auf. Ca. 70% der Patientinnen werden mit bereits fortgeschrittenem Stadium (FIGO III/IV) diagnostiziert. Für das Tetraspanin KAI1 (CD82) konnte gezeigt werden, dass es die Invasivität und die Tumormetastasierung hemmt. Darüber hinaus wurde eine Spleißvariante des KAI1 identifiziert (KAI1-splice), die Exon 7 nicht enthält. Ziel der Studie war es, zu untersuchen, ob KAI1 bzw. KAI1-splice von klinischer/prognostischer Relevanz für das Ovarialkarzinom ist.
Methoden: Mittels der Kaplan-Meier-Plotter Software (www.kmplot.com) wurden öffentlich zugängliche mRNA-Expressionsdaten des KAI1 von > 1400 Ovarialkarzinompatientinnen mit den Follow-up-Daten analysiert. Die unterschiedliche Expression von KAI1-Wildtyp bzw. KAI1-splice wurde zusätzlich an 100 Ovarialkarzinomgeweben aus der Tumorbank der Frauenklinik, TUM, untersucht. Als Endpunkte für die Überlebensstatistik wurden das Gesamt (OS)- bzw. das progressionsfreie Überleben (PFS) der Patientinnen herangezogen.
Ergebnisse: Die Analyse öffentlich zugänglicher Datensätze ergab insbesondere in der Subgruppe der optimal operierten (R0) und Platin-behandelten Ovarialkarzinompatientinnen ein signifikant längeres OS sowie PFS bei hoher KAI1 mRNA Expression (OS: Hazard Ratio (HR)= 0,57 [0,45 – 0,71], p = 0,00000055, n = 690; PFS: HR = 0,55 [0,44 – 0,68], p = 0,000000012, n = 590). Die Untersuchung von eigenen Patientenkollektiven zeigte außerdem eine erhöhte Expression des KAI1-splice, welches die tumorsuppressiven Eigenschaften des KAI1 nicht mehr aufweist, in Metastasen des Omentum majors (p = 0,034). In der Gruppe der Patientinnen mit FIGO III-Stadium (n = 60) erwies sich KAI1-splice als ein statistisch signifikanter Faktor für schlechteres PFS (HR = 2,5 [1,04 – 5,98], p = 0,041).
Schlussfolgerung: Der Metastasierungssuppressor KAI1 zeigt beim Ovarialkarzinom eine prognostische Bedeutung, jedoch sind Studien mit weiteren Patientenkohorten notwendig, um seine klinische Relevanz zu bestätigen.