Geburtshilfe Frauenheilkd 2014; 74 - PO_Onko02_04
DOI: 10.1055/s-0034-1388349

Verteilungsmuster und Prädiktoren von Lymphknotenmetastasen bei epithelialem Ovarialkarzinom

P Scholtzová 1, P Harter 1, S Prader 1, S Schneider 1, F Heitz 1, C Grimm 1, B Ataseven 1, A Traut 1, A du Bois 1
  • 1Kliniken Essen-Mitte, Evang. Huyssens-Stiftung/Knappschaft GmbH, Gynäkologie und Gynäkologische Onkologie, Essen, Germany

Fragestellung: Die pelvine und para-aortale Lymphonodektomie (sppLNE) ist ein Teil der Staging-Operation bei frühem Ovarialkarzinom und Teil der zytoreduktiven Operation im fortgeschrittenen Stadium. Ziel dieser Arbeit war die Analyse der Frequenz und Prädiktoren retroperitonealer Lymphknotenmetastasen.

Methodik: Retrospektive Analyse unserer Tumordatenbank (1/2000 – 2/2014) von Patientinnen bei denen im Rahmen der Primäroperation eines Ovarialkarzinoms eine sppLNE durchgeführt wurde. Pat. mit Intervall- oder Rezidiv-OP wurden ausgeschlossen.

Ergebnis: Bei 544 Patientinnen wurde eine sppLNE durchgefürt, die mediane Anzahl entfernter LK lag bei 70 (20 – 177): pelvin 39 (10 – 130) und para-aortal 31 (10 – 93). Bei 194 Pat (35,7%) lag ein Stadium pT1 – 3a vor (makroskopisch auf Becken limitiert). Die häufigste Lokalisation positiver Lymphknoten zeigte sich para-aortal hoch (32,7%) und interaortokaval (36,8%). Die Rate an positiven LK bei pT1 – 3a lag bei 11,6%, wovon sich bei 8,2% isolierte para-aortale Metastasen zeigten. Bei pT1 – 3a und G1 (n = 29) hatten wir keine metastatischen LK. Bei fortgeschrittenem Tumorstadium lag die Rate an positiven Lymphknoten bei 88,4%.

In der multivariaten Analyse zeigten ein erhöhtes Risiko für positive LK: M1 (2,40 (1,39 – 4,16), pT3 (11,8 (6,35 – 22,0) und serös-papillär (1,87 (1,12 – 3,10).

Schlussfolgerung: Bei frühem Ovarialkarzinom haben wir einen relevanten Anteil an Patientinnen mit positiven Lymphknoten, insbesondere para-aortal. Somit erscheint die sppLNE bei frühem OC unverzichtbar. Die prognostische Wertigkeit der LNE bei fortgeschrittenem Tumorstadium wurde im Rahmen der LION-Studie untersucht, die Ergebnisse stehen noch aus.