Geburtshilfe Frauenheilkd 2014; 74 - PO_Onko01_16
DOI: 10.1055/s-0034-1388342

Risiko für de novo Malignome bei Frauen nach Nierentransplantation – eine multizentrische Transversalstudie

C Grimm 1, J Marschalek 1, Y Bader 1, A Schmidt 1, M Kanzler 1, G Gyoeri 1, S Polterauer 1, M Sobulska 1, F Muehlbacher 1, A Reinthaller 1, S Helmy 1
  • 1Medizinische Universität Wien, Wien, Austria

Fragestellung: Nierentransplantierte Patientinnen haben ein erhöhtes Risiko für die Entstehung von Malignomen. Ziel dieser Studie war es unabhängige Risikofaktoren für das Auftreten von Malignomen bei Frauen nach Nierentransplantation zu identifizieren.

Methodik: In diese multizentrischen Transversalstudie wurden 262 Patientinnen, die zwischen 1980 und 2012 an der Medizinischen Universität Wien nierentransplantiert wurden, eingeschlossen. Soziodemographische Patientendaten, Nachsorgebesuche sowie histologische Ergebnisse wurden erhoben. Mittels univariater und multivariater linearer Regressionsmodell wurden unabhängige Risikofaktoren analysiert.

Ergebnis: 1-Jahr, 3-Jahr, 5-Jahres, 10-Jahres Kumulativinzidenraten für de novo Malignome waren 4,9%, 14,4%, 16,4%, and 21,8%. Dermatologische Malignome (5,7%) und Mammakarzinome (3,4%) waren die häufigsten de nove Malignome bei Frauen nach Nierentransplantation. Die Re-Transplantation war der einzige unabhängige Risikofaktor für die Entstehung von de novo Malignome (p = 0,04, OR 7,7 [1,1 – 54,9]).

Tab. 1

Parameter

P

OR (95% CI)

Patientenalter (< 45 vs. > 45 Jahre)

0,9

1,0 (0,4 – 2,3)

Re-transplantation (ja vs. nein)

0,04

7,7 (1,1 – 54,9)

Immun. Grunderkrankung (ja vs. nein)

0,1

0,2 (0,02 – 1,4)

Kontrazeption (ja vs. nein)

0,6

0,7 (0,2 – 2,7)

Nikotinabusus (ja vs. nein)

0,9

0,9 (0,3 – 2,7)

Kontinuierliche Immunsuppression (ja vs. nein)

0,4

2,7 (0,3 – 21,2)

Schlussfolgerung: Insbesondere Frauen, die sich einer Re-Transplantation unterziehen müssen, haben ein besonders hohes Risiko für die Entstehung von de novo Malignomen.