Geburtshilfe Frauenheilkd 2014; 74 - PO_Gyn_Uro03_04
DOI: 10.1055/s-0034-1388281

Vergleich zweier Methoden zur Anlage eines Pneumoperitoneums bei gynäkologischen laparoskopischen Eingriffen

P Sklavounos 1, JC Radosa 1, R Joukhadar 1, A Hamza 1, EF Solomayer 1, S Baum 1
  • 1Universitätsklinikum des Saarlandes, Klinik für Frauenheilkunde, Geburtshilfe und Reproduktionsmedizin, Homburg/Saar, Germany

Einleitung: Bei diesen Methoden handelt es sich zum einen um ein Vorgehen, bei welchem der intraperitoneale Raum unter direkter Gasinsufflation mit der Verreskanüle punktiert wird (Methode 1) und zum anderen um die von Semm beschriebene Methode mit Durchführung eines Sicherheitstests (Methode 2). Dieser Vergleich ist bisher nicht im Einzelnen wissenschaftlich evaluiert worden. Ziel dieser Arbeit ist es zu untersuchen, ob es einen Unterschied für das Risiko von Gefäß- und Hohlorganverletzungen zwischen beiden Methoden gibt.

Material und Methodik: In Gruppe 1 waren 222 Patientinnen und 183 Patientinnen in Gruppe 2. Es wurden laparoskopische Operationen des gesamten gynäkologischen Spektrums bis hin zu radikalen onkologischen Operationen in diese Studie eingeschlossen Die Patientinnen in den beiden Gruppen wurden jeweils mit einer Methode operiert. Ausgewertet wurden die Patientendaten hinsichtlich folgender Kriterien: Alter, Body-Mass-Index, Vor-Operationen, durchgeführte Adhäsiolyse und Ureterolyse, OP-Dauer, Hb-Änderung, Aufenthaltsdauer und intraoperative sowie postoperative Komplikationen.

Ergebnisse: Kein Unterschied zeigte sich hinsichtlich Alter, Vor-Op Score, BMI, Blutverlust und Aufenthaltsdauer und intraoperativer Komplikationen der Patientinnen. Die durchschnittliche OP-Dauer lag jedoch bei der Gruppe 1 der Patientinnen bei 98,07 ± 65,41 Minuten wobei bei der Gruppe 2 mit 137,52 ± 84,10 Minuten deutlich länger war (p < 10-3). Es zeigte sich jedoch ein Unterschied hinsichtlich der postoperativen Komplikationen (Gruppe 1: 6,3% Vs. Gruppe 2: 12,6%).

Schlussfolgerung: Es zeigten sich in dieser ersten Vergleichsstudie keine Unterschiede zwischen den beiden Operationsverfahren bezüglich der intraoperativen Komplikationen. Die alternative Methode des Anlegens des Pneumoperitoneums unter direkter Gasinsufflation mit der Verreskanüle stellt eine sichere Alternative dar.