Geburtshilfe Frauenheilkd 2014; 74 - PO_Gyn_Uro02_16
DOI: 10.1055/s-0034-1388276

Aufbereitung von Ultraschallsonden – ein unterschätztes Problem?

P Heeg 1, J Gauer 2
  • 1Hygiene im Gesundheitswesen, Ammerbuch, Germany
  • 2SMP GmbH Prüfen Validieren Forschen, Tübingen, Germany

Fragestellung: Endocavitäre Ultraschallsonden sind sog. semikritische Medizinprodukte, die nach herrschender Rechtslage vor dem Einsatz gereinigt und bakterizid, fungizid und komplett viruzid (unter Einschluss von HPV) desinfiziert werden müssen. Die Verwendung von Schutzhüllen ist nicht ausreichend, die manuelle Aufbereitung ist nur schwer mit den gesetzlichen Forderungen in Einklang zu bringen. Daten aus der klinischen Praxis zeigen, dass die Aufbereitung häufig unzureichend ist. Ultraschallsonden stellen damit einen möglichen Übertragungsweg für Infektionserreger dar.

Methodik: Es wurde ein automatisiertes Desinfektionsverfahren in einer geschlossenen Kammer auf der Basis eines Wasserstoffperoxid-Aerosols geprüft. Die Prüfungen umfassten veschiedene Virusspezies, Bakterien einschließlich Mykobakterien und Pilze. Die Validierung des Verfahrens erfolgte mithilfe von hochresistenten bakteriellen Sporen.

Ergebnis: Das geprüfte Verfahren erwies sich als viruzid, bakterizid, fungizid und sporizid. Die Anforderungen an ein valides, reproduzierbares und dokumentierbares Verfahren wurden erfüllt.

Schlussfolgerung: Das Verfahren entspricht in vollem Umfang nicht nur den gesetzlichen Vorgaben sondern vor allem auch den Anforderungen an eine effektive Infektionsprävention. Darüber hinaus ist es deutlich sicherer und zuverlässiger als manuelle Aufbereitungsverfahren.