Geburtshilfe Frauenheilkd 2014; 74 - PO_Gyn_Uro01_12
DOI: 10.1055/s-0034-1388255

Hysterektomieraten aufgrund benigner Indikationen in Österreich 1997–2012

KM Edler 1, M Entleitner 2, W Neunteufel 1, K Tamussino 3
  • 1Krankenhaus der Stadt Dornbirn, Dornbirn, Austria
  • 2Österreichisches Bundesinstitut für Gesundheit, Wien, Austria
  • 3Univ.-Frauenklinik Medizinische Universität, Graz, Austria

Fragestellung: Hat sich die Rate der Hysterektomie aufgrund benigner Indikationen in Österreich zwischen 1997 und 2012 verändert? Wie ist sie im internationalem Vergleich?

Methoden: Wir untersuchten die Daten aus der BMG-Diagnosen und Leistungsdokumentation der Krankenanstalten (Anzahl der Aufenthalte in Akutkrankenanstalten mit dem Eingriff „Hysterektomie“) mit den MEL-Codes 3711, 3712, 3751, 3752, 3753, 3754, 3761, 3762, 3766 (1997 – 2008) und JK090, JK100, JK110, JK120 (2002 – 2012, Änderung der MEL-Codierung 2002).

Anhand der Beschreibung der Medizinischen Einzelleistungen (MEL Codes) leiteten wir ab, welche Eingriffe aus gutartigen Gründen durchgeführt wurden und berechneten die Hysterektomierate für benigne Indikationen. Es wurden alle Altersgruppen eingeschlossen, die Altersstandardisierung wurde auf die Europabevölkerung bezogen.

Ergebnisse: Die Anzahl der benignen Hysterektomien in Österreich ging von 12.283 1997 auf 8470 2008 (im alten Codierungssystem) um insgesamt 31% zurück. Die altersstandardisierte Hysterektomierate für benigne Indikationen sank von 287 (1997) auf 172 (2008) und 166 (2012 im neuen Codierungssystem)/100.000 Frauen.

Seit 1997 kam es zu einer Abnahme der gesamten durchgeführten Hysterektomien um ca. 25% (aufgrund der Änderung der MEL-Codierung können keine genauen Prozentangaben gemacht werden), mit einer Rate von 308 (1997) auf 178 (2012)/100.000 Frauen.

Diskussion: Die Hysterektomierate für benigne Indikationen hat in Österreich beträchtlich abgenommen und ist weiterhin rückläufig. Im internationalen Vergleich ist, bei Mangel vergleichbarer Daten, anzunehmen, dass die Hysterektomierate in Österreich zu den niedrigsten Raten weltweit gehören dürfte, nicht höher als in anderen europäischen Ländern und viel niedriger als die der USA und Australien ist.