Geburtshilfe Frauenheilkd 2014; 74 - PO_Gyn_Uro01_11
DOI: 10.1055/s-0034-1388254

Die Kolposuspension mit BSC transischiorektal – 5-Jahres Langzeitergebnisse

S Ollig 1, DG Kieback 2, K Reinhardt 3, A Suesse 4, C Hamann 5
  • 1Elblandkliniken, Frauenklinik, Riesa, Germany
  • 2Klinikum Vest, Frauenklinik, Marl, Germany
  • 3Klinikum Großburgwedel, Frauenklinik, Hannover, Germany
  • 4Helios Klinikum Aue, Frauenklinik, Aue, Germany
  • 5Elblandklinikum, PLAC, Radebeul, Germany

Die Scheidenfixation nach Amreich-Richter zur Behebung eines Prolaps geht mit funktionellen und morphologischen Beschwerden einher. Durch die Entwicklung der Bilateralen Sakrospinalen Kolposuspension (BSC) können die Nachteile der Vaginofixatio nach Amreich-Richter umgangen werden. Hierzu wird unter Verwendung eines minimal-invasiven Zugangs ein makroporöses monofilamentäres Polypropylenband über die Fossa ischiorectalis um das Ligamentum sakrospinale zum Scheidengrund geführt und dort fixiert. Der Scheidengrund wird so in physiologischer Position aufgehangen. Die Ergebnisstabilität wurde bis zu fünf Jahre kontrolliert.

Von 9/2006 bis 1/2009 wurden 162 Patientinnen wegen eines Descensus im mittleren Kompartiment mit einem BSC transischiorektal behandelt und bis zu 5 Jahre nachbeobachtet. Das postoperative Ergebnis nach POPQ, Schmerz und Komplikationsrate wurden erhoben. In einer multivarianten Analyse wurden Einflüsse auf die Ergebnsiqualität analysiert.

162 Patientinnen wurden in die Studie aufgenommen. Im Mittel lag der Altersdurchschnitt bei 65,8 Jahren, BMI: 28, Parität 2,13 Geburten. Infizierte Implantate wurden nicht beobachtet. Bei insgesamt 4 Banderosionen war nur in einem Fall ein operativer Behandlungsbedarf gegeben. Nach 60 Monaten folgten 61 Patientinnen dem Aufruf zur Nachuntersuchung. Hiervon wiesen 60,6% (n = 37) einen POPQ 0, 37,7% (n = 23) einen POPQ 1 auf. Von den untersuchten Variablen zeigte keine einen signifikanten Einfluss auf den Therapieerfolg. Nach fünf Jahren bezeichnen 91,8% (n = 56) der Patientinnen selber das postoperative Ergebnis als gut oder besser. Nur eine Patientin klagte über Dyspareunie. Es trat in 4,9% eine de-novo Harninkontinenz auf. Eine Zystocele Grad 3 oder 4 wurde in 9,8% diagnostiziert.

In dieser Studie stellt sich das BSC transischiorektal als eine sichere und über Jahre ergebnisstabile Methode zur Scheidengrundfixierung heraus.