Geburtshilfe Frauenheilkd 2014; 74 - PO_Gyn_Uro01_01
DOI: 10.1055/s-0034-1388244

Die Rolle von Syndecan-4 in der Pathologie der Endometriose

A Chelariu-Raicu 1, AN Schüring 1, L Kiesel 1, M Götte 1
  • 1Universitätsklinikum, Münster, Germany

Der Begriff Endometriose ist definiert als das Vorkommen von Endometrium oder Endometrium ähnlichem Gewebe außerhalb des Cavum uteri. (Giudice 2010) Die Syndecane sind transmembranöse Rezeptoren auf der Zelloberfläche, die für die Zelladhäsion verantwortlich sind. (Götte 2003) Die gestörte Aktivität von Syndecanen wurde mit unterschiedlichen Pathogenesen und auch malignen Erkrankungen assoziiert. (Choi et al. 2013) Im Endometrium wird Sdc-4 zyklusabhängig exprimiert. (Germeyer et al. 2007) Die Hypothese, dass die Endometriose pathogenetisch mit der Expression von Sdc-4 Rezeptoren verbunden ist, bildete Ansatzpunkte für die nachfolgend dargestellten Analysen.

Die Endometrium-Proben wurden durch die sogenannte Pipelle Biopsie im IVF-Bereich der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe gewonnen. Bei allen Patientinnen wurde im Verlauf durch eine diagnostische Laparoskopie eine Endometriose festgestellt oder ausgeschlossen. Der Sdc-4 Rezeptor wurde in den Proben immunhistochemisch nachgewiesen, so dass die Färbeintensität und die Lokalisation der Expression des Rezeptors dargestellt werden konnten. Die Auswertung erfolgte in Korrelation mit der Intensität der Färbung in den Drüßen, im Stroma und im Luminalepithel.

Das Verteilungsmuster von Sdc-4 konnte mittels immunohistochemischer Färbung im Gewebe von 106 Patientinnen ermittelt werden. In den Gewebeschnitten mit histologischer gesicherter Endometriose konnten signifikant erhöhte Werte für Sdc-4 Färbungen im Stromazellen und Drüßenzellen im Vergleich zum physiologischen Endometrium der Kontrollgruppe nachgewiesen werden (p < 0,001).

Die Expression von Sdc-4 ist stärk mit Endometriose assozziiert. Dies zeigt, dass Syn-4 eine wesentliche Role für die Pathologie der Endometriose spielen kann.